Herzogenaurach: Experten sprengen illegale Böller

3.11.2016, 18:07 Uhr
Die Feuerwehr suchte nach weiteren Sprengkörpern in der Aurach.

© Edgar Pfrogner Die Feuerwehr suchte nach weiteren Sprengkörpern in der Aurach.

Der Knall war heftig. Am Mittwochabend haben Experten aus München in Niederndorf mehrere große Böller gesprengt, die an einem Wehr auf Privatgelände angeschwemmt worden sind. Die Wucht der Explosion war so groß, dass am nebenstehenden Anwesen eine Glasscheibe zu Bruch ging. Der Anwohner in der Straße "An der Aurach" hatte die Polizei informiert, weil ihm beim Anblick des Treibgutes klar war, dass es sich nicht um harmloses Feuerwerk handelte, sondern um illegale Böller — vermutlich aus dem Ausland.

Die Pressestelle der Polizei spricht von "unkonventionellen Feuerwerkskörpern". Deren Sprengkraft einzuschätzen — insbesondere dann, wenn sich die chemischen Stoffe mit Wasser verbinden —  überließen die Beamten lieber Fachleuten aus München. Diese sorgten für eine kontrollierte Detonation, die aber allein durch ihre Wucht und ihre Lautstärke viele Niederndorfer aufschreckte.

Beamte der Polizeiinspektion Herzogenaurach hatten mit Unterstützung der Feuerwehr den Nahbereich um die Fundstellen abgesperrt. Eine Evakuierung von Anwohner war "in dem eher unbewohnten Bereich nicht erforderlich", schreibt Pressesprecherin Alexandra Oberhuber.

"Kaffeetassengroße Sprengvorrichtungen"

Außerdem zogen die Streifenbeamten schon am Mittwoch die Kriminalpolizei hinzu, weil Herstellung und Besitz derartiger Böller verboten sind. Die Kollegen aus Nürnberg und München konnten dann am Donnerstag gleich noch einmal anrücken, weil am Wehr viele weitere Sprengsätze auftauchten.

Wo sie ins Wasser geworfen wurden, ist noch unklar. Die Feuerwehr Herzogenaurach machte sich mit zwei Booten auf die Suche. Insgesamt wurden dann am frühen Donnerstagnachmittag noch knapp zwei Dutzend Feuerwerkskörpfer kontrolliert hoch gejagt. Laut Pressesprecherin handelt es sich um "kaffeetassengroße Sprengvorrichtungen". Ihre Herkunft ist noch unbekannt und wird  durch die Kriminalpolizei in Erlangen untersucht.

Wer weitere dieser unbekannten Feuerwerkskörper rund um die Aurach findet, wird gebeten, direkt die Polizei zu kontaktieren. Auf keinen Fall sollte der Finder sie selbstständig entsorgen.

Wer weitere Hinweise geben kann, wird gebeten sich beim Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer (0911) 2112 3333 zu melden.