Adelsdorf: "Es geht um die Sicherheit der Kinder"

4.3.2020, 06:57 Uhr
Adelsdorf:

© Foto: Niko Spörlein

Die Bürgervertreter erkannten im Bad ohnehin gleich, dass Deckenplatten durchhängen und teils auch schon abgefallen waren. Schulhausmeister Marco Boco ließ deshalb schon vor Wochen die Decke mit Fangnetzen abhängen, damit keine Gefahr für die Schüler droht.

Die Deckenplatten seien aber nicht das größte Problem, so Welker, denn zur Schließung des Bades habe man sich wegen der Balkenkonstruktion im Spitzboden entschlossen. Hierzu müsse man wissen, dass das Schwimmbad bei seinem Bau in den Jahren 1964/1965 ein Flachdach hatte, das mit den Jahren Feuchtigkeit durchließ. 1986 habe man sich zu einem Satteldach entschlossen.

Zwischen dem einstigen Flachdach und dem Spitzboden wurden, so Welker, alle 90 Zentimeter sogenannte Nagelbinder für die Stabilität verarbeitet und weitere Querbalken, die vornehmlich die horizontal auf das Satteldach einwirkenden Kräfte (heftiger Wind) beherrschen sollen. Mindestens drei dieser "Diagonalbalken" seien schlicht gebrochen, so dass die Möglichkeit bestünde, dass das Satteldach weiter instabil werde.

"Es geht hier in erster Linie um die Sicherheit der Kinder im Bad", so Bürgermeister Karsten Fischkal, der mit seinen Gemeinderäten einhellig der Meinung war, dass das Bad auch weiterhin geschlossen bleibe. Man untersuche nun die Dachkonstruktion weiter, auch die benachbarten Dächer im Schulkomplex, und lasse einen Sanierungsplan anfertigen. Ziel sei es, das Schwimmbad so schnell wie möglich wieder zu öffnen, schließlich sei das Lehrschwimmbecken sehr gut ausgelastet und werde nicht nur von Schulkindern aus Adelsdorf genutzt.

Auch Schüler aus Hemhofen würden hier schwimmen lernen, die Volkshochschule biete Schwimmkurse an, zudem würden weitere zwei private Schwimmschulen das Hallenbad nutzen, so Fischkal.

Über mögliche Kosten könne er derzeit noch nichts sagen, ebenso noch nicht, wann man mit den Sanierungsmaßnahmen beginne, so der Bürgermeister.

Das Adelsdorfer Schulhallenbad war bei seiner Inbetriebnahme ein Vorzeige- und Prestigeobjekt in der ganzen Region und ist es auch immer noch.

Deshalb lässt sich der Sachaufwandsträger (Gemeinde) die Erhaltung des Bades auch einiges kosten. Laut Kämmerer Christian Bertleff investierte die Gemeinde in den letzten drei Jahren 164 000 Euro nur ins Hallenbad; für die kommenden drei Jahre stehen 186 000 Euro im Finanzplan, so der Finanzexperte der Gemeinde.