Bei Nahverkehr und Gastronomie noch Wünsche offen

17.11.2017, 19:01 Uhr
Bei Nahverkehr und Gastronomie noch Wünsche offen

© Foto: Niko Spörlein

Die Nürnberger Städteplaner um Günter Schramm und seine Kollegin Julia Jakobs beleuchteten in den vergangenen Monaten Adelsdorf unter dem Gesichtspunkt, dass sich die Gemeinde mit ihren neuen und sehr großen Wohngebieten deutlich verändern werde. Eine Menge an Daten, Erkenntnissen, Forderungen und Wünschen kamen bei einer Befragung der Adelsdorfer Bürger zusammen, so Gunter Schramm, der heuer im Sommer 3300 Fragebögen in der Gemeinde hatte verteilen lassen.

Aus den 607 eingegangenen Rückläufen komme man zu Beurteilungen, über die standortgerechte Versorgung, die Attraktivität des Ortes, über mögliche Verbesserungen, auch darüber, ob die Gemeinde womöglich ihre Leitlinien (Baurecht) überdenken müsse.

Getrennte Bewertung

Befragt wurden Geschäftsleute und ganz normale Haushalte, die dann auch getrennt bewertet wurden. So beurteilten die Adelsdorfer die Standortqualität mit "gut bis sehr gut", ebenso die vorhandene Infrastruktur und den Verkehr, nicht jedoch den öffentlichen Personen-Nahverkehr. In Sachen Nahversorgung, Landschaft, Verkehrsanbindungen und Handwerk wurden Stärken der Kommune ausgemacht. In dieser Kategorie wurde die Arbeitsplatzsituation von lediglich sieben von 607 schlecht bewertet.

Schwächen haben die Bürger der Gemeinde natürlich auch angeführt – ganz oben die Baupolitik, gefolgt von der Ortsentwicklung, die nicht optimalen Anbindungen im ÖPNV. Auch mit der Sauberkeit im Ort sind einige Bürger nicht zufrieden, so die Befragungen.

"Da muss die sich der Gemeinderat Gedanken machen, was zu verbessern ist", sagten Schramm und seine Kollegin. Bekomme man in Adelsdorf diverse Güter des üblichen Gebrauchs nicht direkt, bevorzugt man Erlangen, Forchheim und Höchstadt für Einkaufsfahrten. Im Übrigen machen die Adelsdorfer am liebsten ihre Besorgungen im Ortskern machen, nicht so sehr am Ortsrand.

Daher wurde Edeka, für viele fußläufig im Ort erreichbar, noch vor Aldi als bevorzugtes Ziel des täglichen Einkaufs angegeben. Ganz oben auf der Wunschliste fanden die Nürnberger Städteplaner die Straßensanierung, den ÖPNV, das Kulturangebot. Und nicht wenige wünschten sich auch ein breiteres Angebot an Gastronomie im Ort. Gastronomische Betriebe und mehr Geschäfte würden die Attraktivität des Ortskerns aufwerten, schätzte Gemeinderat Uwe Pöschl (CSU).

Ein großes Problem, so Manfred Degen vom Einkaufsmarkt Edeka, sei der leergefegte Arbeitsmarkt. Er würde durchaus mehr Personal einstellen, was aber sehr schwierig sei, so Degen, der sicher war, dass damit auch die hiesige Gastronomie zu kämpfen habe.

Das Fazit von Bürgermeister Karsten Fischkal: "Vor drei Jahren war Adelsdorf noch nicht so gut aufgestellt wie aktuell. Und was noch zu machen ist, werden wir sicher gemeinsam angehen". Dann werde man sich auch überlegen müssen, ob im neuen "Stadtteil Reuthsee" womöglich ein weiterer Nahversorger von Vorteil wäre.

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