Bewaffneter Räuber überfällt Norma-Markt

23.1.2010, 00:00 Uhr
Bewaffneter Räuber überfällt Norma-Markt

© Pfrogner

Der große Schock kommt nach Dienstschluss. Gegen 22 Uhr verlassen zwei Frauen ihren Arbeitsplatz, die Norma-Filiale am Ortseingang von Attelsdorf. Plötzlich steht ein Mann vor ihnen. Er trägt eine schwarze Sturmhaube mit Sehschlitzen - darüber eine olivgrüne Strickmütze. Und er bedroht die Frauen mit einer Schusswaffe.

Der Mann zwingt die 29 und 47 Jahre alten Kolleginnen, zurückzugehen in den Laden. Sie müssen den Tresor öffnen und dem Täter das Bargeld geben. Einer von beiden gelingt es noch, den geheimen Alarmknopf im Markt zu drücken.

Aber es ist schon zu spät. Der Mann flüchtet sofort nach der Tat - vermutlich zu Fuß in Richtung Ortsmitte. Die Frauen bleiben unverletzt zurück, den Schreck noch in den Knochen. Ob es ein Revolver oder eine Pistole war, in dessen Lauf sie blickten, können sie nicht sicher sagen.

Die Polizei reagiert sofort und leitet eine großangelegte Fahndung aus - mit Hubschrauber sowie zahlreichen Einsatzkräften aus ganz Franken. Bislang ohne Erfolg. Deshalb ist die Kripo Bamberg auch gestern wieder vor Ort. Der Täter hat nicht viele Spuren hinterlassen. Er trug Handschuhe, Fingerabdrücke finden sich vor allem von den Angestellten. Attelsdorf befindet sich in unmittelbarer Nähe der Autobahnausfahrt Schlüsselfeld an der A3. Auch ein stets gut besuchter Autohof ist nicht weit. Die Kripo hofft, dass «aufgrund dieser Infrastruktur, dass auch Durchreisende außergewöhnliche Beobachtungen gemacht haben und deshalb wichtige Hinweise geben können.«

«Auffallend blaue Augen«

Die Polizei gibt folgende Beschreibung raus: Der Mann ist etwa 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß, hat eine schlanke sportliche Figur und auffallend blaue Augen.

Bekleidet war der Räuber mit einer blauen Arbeitshose und einer blauen Arbeitsjacke. Dazu trug er beigefarbene Schnürschuhe. Laut Zeugenaussagen sprach der Mann mit fränkischem Dialekt.

Weitere Einzelheiten zum Tatablauf und zur Beute gibt die Polizei «aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt«, wie Sprecher Herbert Gröschel auf Anfrage der NN betont.

Auch der Discounter Norma hält sich mit Informationen zurück. Nur soviel ist von einer Sprecherin zu erfahren: «Unseren beiden Angestellten geht es gut und natürlich arbeiten sie heute nicht nach so einem Erlebnis.« CLAUDIA FREILINGER

Verdächtige Wahrnehmungen und sachdienliche Mitteilungen nimmt die Bamberger Kriminalpolizei unter (0951) 9129481 entgegen.