Bildung für die Ärmsten der Armen in Nepal

12.3.2017, 08:56 Uhr
Bildung für die Ärmsten der Armen in Nepal

© Foto: privat

Neun Tage lang war Alberto Parmigiani vor Ort in Nepal und hat sich von den Fortschritten der Projekte überzeugt, die er und seine Mitstreiter der kleinen Hilfsorganisation "Son of Light" initiiert haben.

Einer großen Zeremonie zur Schuleinweihung in Dahlbanjayang im Gorkha-District wohnten Parmigiani, seine "Son of Light"-Mitgründer Santa Ratna Shakya und Shree Krishna Sahi sowie zwei Vertreter von "Son of Light Japan" bei. Dass die "Son of Light"-Familie immer größer wird, freut Alberto Parmigiani besonders. Und auch, dass seine Arbeit in Herzogenaurach immer noch großen Zuspruch findet. So ist im Juni schon die dritte Auflage von "Rock for Nepal" geplant, um weitere Spenden zu sammeln.

Die werden nach wie vor dringend benötigt. Und sie kommen auch zu 100 Prozent in Nepal an. Die beiden Schulen — eine in Makaising für 150 Kinder und ganz aktuell die in Dahlbanjayang für 70 Kinder — haben letztlich die Herzogenauracher Bürger finanziert. Beide Schulen haben je zirka 16 000 Euro gekostet. Das heißt, von den Spendengeldern aus der Aurachstadt sind jetzt immer noch rund 10 000 Euro übrig. Freilich hat Alberto Parmigiani auch dafür schon wieder eine gute Verwendung im Kopf.

Geplant waren ursprünglich zwei weitere Schulen in Tanglichok und Kaleshwor (wir berichteten). Tanglichok allerdings musste jetzt — zum großen Bedauern von "Son of Light" — von der Liste gestrichen werden. Eine andere, große Hilfsorganisation hat dort nun Rechte angemeldet. Alberto Parmigiani befürchtet zwar, dass außer der Ankündigung nicht viel passieren wird, er möchte aber auch nicht in Konkurrenz treten und außerdem Streit vermeiden.

"Kaleshwor dagegen ist nicht vergessen, aber wir haben unsere Prioritäten jetzt anders gesetzt", sagt der Trommelkünstler. Und zwar auf Chisopani . Das liegt nicht in den Bergen, sondern unten im Tal, fast an der indischen Grenze — und mitten im tropischen Dschungel. "Das sind die Ärmsten der Armen", sagt Parmigiani. Nicht nur, dass die Dorfbewohner der niedrigen Chepang-Kaste angehören, in dem Dorf gibt es nicht einmal Trinkwasser, geschweige denn Elektrizität. "Und die Kinder laufen alle barfuß herum."

Ehrgeiziges Projekt

In Chisopani im Distrikt Chitwan existiert zwar eine große Schule für 175 Kinder, doch die ist alt und heruntergekommen. "Son of Light" will eine Renovierung oder einen Neubau in Angriff nehmen. Gleichzeitig will der Rotary Club, mit dem "Son of Light" schon immer eng zusammenarbeitet, sich um die Trinkwasserversorgung kümmern, eine dritte kleine Hilfsorganisation steuert Solarpaneele bei. Ein ehrgeiziges Projekt.

Die Schule wird laut Parmigiani mit 25 bis 30 000 Euro zu Buche schlagen. "Wir müssen uns beeilen, bevor uns auch dort eine andere Organisation einen Strich durch die Rechnung macht", sagt er. Und betont erneut, dass Taleshwor auch noch auf der Liste stehe, dass es in Chisopani aber um immerhin 175 Kinder gehe, denen man die Chance auf Bildung ermöglichen möchte, im Gegensatz zu den rund 70 Kindern in Taleshwor.

Neben "Rock for Nepal" am 14. Juni planen Alberto Parmigiani und die beiden "Son of Light"-Mitgründer ein Programm aus Klangkonzerten, Workshops, Vorträgen und einer nepalesischen Nacht. In einem Vortrag wird zum Beispiel genau erläutert, was mit den Spendengeldern bisher passiert ist. "Die Leute sollen sehen, wofür ihre Spenden verwendet werden." Dieses Programm wird in Herzogenaurach, Dänemark und Frankreich durchgeführt. Denn je mehr Menschen sich engagieren, desto mehr Kindern in Nepal kann man helfen.

Spendenkonto: "Hilfe für Nepal", Alberto Parmigiani; IBAN: DE92760695590209420185; BIC: GENOF1NEA

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