Die Leber links und das Herz rechts

21.11.2016, 14:56 Uhr
Die Leber links und das Herz rechts

© Foto: Margot Jansen

Molières Komödie kann auch nach Jahrhunderten noch die Zuschauer mit viel Wortwitz und Situationskomik erheitern. Da gibt es den Holzfäller Sganarelle (Norbert Meier), der seine Frau Martine (Regina Lehninger) verprügelt und das gesamte Geld für Alkohol ausgibt. Ein Taugenichts, an dem sich seine Frau rächen will.

Im hochherrschaftlichen Milieu leben dagegen Géronte (Horst Napetschnig) und seine Tochter Louise (Michaela Eichler), die sich in ihren Tanzlehrer Léandre (Laurence Fischer) und dieser sich in sie verliebt hat. Sie soll aber den reichen Nachbarn Horace (Rainer Goblirsch) heiraten. Sie beschließt aus Protest, von nun an stumm zu bleiben, es befällt sie eine „galoppierende Stummheit“, die nur ein versierter Arzt heilen kann. Die Bediensteten Jacqueline (Denise Seibert) und ihr Mann Lucas (Andreas Mauser) werden ausgeschickt, eine solche Koryphäe zu finden. Jetzt schlägt Martines Stunde: Sie gibt ihren Mann als Wunderdoktor aus, der seinen Beruf aber nur unter Stockschlägen ausübt.

Engagierte Darsteller

Daher müssen Jacqueline und Lucas es dem „Arzt wider Willen“ so richtig einbläuen. Er platziert im Körper die Leber zwar links und das Herz rechts, aber unverdrossen probiert er seine Künste am Publikum im Saal aus. Mit unsinnigem Lateinkauderwelsch beeindruckt er nicht nur den Vater, sondern auch die Zuhörer – und der Lacherfolg ist ihm sicher. Wie es endet? Es ist eine Komödie, und da wird bekanntlich immer alles gut. Entscheidend ist, wie das Ensemble diese Herausforderung meistert und wie es inszeniert ist — mit viel Musik und engagierten Darstellern nämlich. Für Regisseur Jürgen Klostermeyer stand das Ergebnis fest: „Sie werden in der Region kein Laienensemble finden, das Molière in dieser Qualität bietet.“ Die begeisterten Zuschauer stimmten dieser Einschätzung mit viel Applaus zu.

Seit zehn Jahren betreut Klostermeyer die Schauspielgruppe. Dafür bekam er von Marina Napetschnig eine Fotomontage aller Aufführungen geschenkt. Bei Konrad Spitzer, der ebenfalls seit zehn Jahren für die Technik zuständig ist, bedankte sie sich mit einer goldenen Kamera.

Wer Lust auf einen vergnüglichen Abend hat, kann die Niederndorfer Theatergruppe noch am Freitag, Samstag und Sonntag, 25., 26. und 27. November, jeweils um 19.30 Uhr genießen.

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