Friedenstaube auf Rathaus-Flagge

19.11.2019, 16:35 Uhr
Friedenstaube auf Rathaus-Flagge

© Foto: Frank Heidler

Post aus Japan, genauer gesagt aus Hiroshima, hat Bürgermeister German Hacker erhalten. Laut Urkunde aus dem Lande Nippons gehört er jetzt der weltweiten Aktion "Mayors for peace" (zu deutsch: "Bürgermeister für den Frieden") an.

Rund 8000 Bürgermeister weltweit, darunter 700 aus Deutschland, haben sich dieser internationalen Organisation von Städten zur atomaren Abrüstung verschrieben. Darunter auch Städte wie Nürnberg, Fürth, Höchstadt, Erlangen — oder seit zwei Tagen eben auch Herzogenaurach.

"An mich werden jeden Tag solche oder ähnliche Anfragen herangetragen", verriet Bürgermeister Hacker. Das Anliegen der atomaren Abrüstung liegt ihm aber besonders am Herzen, wie er auch bei seinen Ansprachen zum Volkstrauertag betont hatte.

"Ich bin in meiner Jugend mit Kalte-Krieg-Szenarien groß geworden." Leider sei der Kalte Krieg ist aber "nicht völlig in der Versenkung verschwunden. In Bezug auf Atomwaffen ist er leider sehr aktuell",

So sei der INF-Vertrag über nukleare Mittelstrecken-Systeme ausgerechnet in diesem August von den Vertragspartnern USA und Russland beendet worden. Dieser Vertrag sei 1987 nach dem Kalten Krieg unterzeichnet worden. Deshalb sei Hacker auf Anregung von Bürgern aus Herzogenaurach Mitglied bei der Aktion "Mayors for peace" geworden.

Trotz geringer Erfolgschancen will diese Organisation "Einfluss auf die weltweite Verbreitung von Atomwaffen nehmen und diese verhindern".

In seinem Anliegen wird Hacker auch vom Herzogenauracher Werner Mesnaric von der "Deutschen Friedensgesellschaft — Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen" unterstützt.

Dieser überreichte im Bürgermeister-Zimmer auch noch eine Friedenskerze an den Rathauschef.

Beim Meinungsaustausch mit Hacker verwies Mesnaric auch darauf, dass der Atomwaffensperrvertrag der USA mit dem Iran gekündigt worden sei. Weshalb ein Friedensengagement umso wichtiger wäre. Trotz Atomwaffensperrvertrag würden in der deutschen Eifel nach wie vor Atomsprengköpfe lagern.

Der Friedensaktivist zitierte Untersuchungen, wonach die Sprengwirkung heutiger Atombomben "80-fach höher ist als die der Atombombe auf Hiroshima".

Die "Bürgermeister für den Frieden" hiessen seit fünf Jahren jeweils am 8. Juli Plakate mit weißen Friedenstauben auf grünem Grund vor ihren Rathäusern. Bald also auch in Herzogenaurach.

Außerdem seien noch ergänzende, freiwillige Aktionen wie Ausstellungen oder Vorträge möglich, erklärte Bürgermeister Hacker.

Dazu gehöre auch das Pflanzen von Friedensbäumen. Der dafür nötige Samen stammt direkt aus Hiroshima.

Keine Kommentare