Im Wald plätschert es bald für den Landkreis Höchstadt

28.2.2014, 16:06 Uhr
Im Wald plätschert es bald für den Landkreis Höchstadt

© Ralf Rödel

„Es ist eine historische Stunde“, findet Bürgermeister Gerald Brehm (Junge Liste): Mit den beiden neuen Brunnen im Waldgebiet Birkach nördlich von Höchstadt sowie einem dritten Brunnen im Weingartsgraben sei die Wasserversorgung nicht nur hinsichtlich der Quantität sondern auch in der Qualität für die nächsten Jahrzehnte gesichert.

Aus dem Waldboden ragt die graue, etwa 80 Zentimeter breite und bauchhohe Metallröhre des späteren „Brunnen X“ in die Höhe. Bis zur Fertigstellung werden auf dem derzeit noch kahlen Rohr eine Pumpe, ein Stromanschluss und ein Wasserzähler installiert. Die Erde ringsum wird zu einem Hügel aufgeschüttet und die Brunnenöffnung samt Technik durch ein Häuschen abgeschirmt.

„Das wird später schöner aussehen, als vorher“, beschwichtigt Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann und Forstmeister Wolfgang Göbel versichert, dass selbst er den Eingriff in die Natur als gering bezeichnet. Schließlich werde um das Brunnenrohr ein 30x30-Meter breites Areal abgegrenzt und zum Wasserschutzgebiet erklärt. „Dadurch gewinnt auch der Wald“, meint Göbel. Im Herbst 2012 war in dem Gebiet mit ersten Bohrungen begonnen worden.

Den Ort dafür hatten die Verantwortlichen nach dem Leitsatz ausgewählt: „Wir bohren nicht dort, wo es das meiste Wasser gibt, sondern dort, wo es am umweltverträglichsten ist“, sagte der Bürgermeister.

2014/2015 sollen die „Brunnen X“ und „Brunnen XI“ an die Verteiler angeschlossen werden. Dann werden sie in Birkach bald zehn Liter Wasser pro Sekunde aus einer Tiefe von rund 90 Meter ans Tageslicht bringen.

Knapp sieben Millionen Badewannen Wasser verbrauchen Höchstadt, Gremsdorf, Wachenroth, die Autobahnraststätte Steigerwald sowie die Ortsteile Schmiedelberg und Boxbrunn pro Jahr. Diese Menge ist mit den insgesamt drei neuen sowie den sieben alten Brunnen völlig ausreichend abgedeckt.

Der Brunnen II im Baugebiet Häckersteig, dessen Auflassung vor einiger Zeit kontrovers beraten wurde(wir berichteten), wird außerdem von der Wasserversorgung abgetrennt: „Wir diskutieren noch, ob wir ihn als Notbrunnen für Katastrophen oder Notfälle offen lassen“, berichtet der Bürgermeister. So könne der Brunnen nämlich noch einspringen, falls ein anderer einmal kurzfristig ausfallen sollte.

Gebühr unverändert

260000 Euro haben die beiden Brunnen (ohne die Kosten für die nötigen Leitungen) gekostet. Der dritte geplante Brunnen, an dem noch bis Mitte des Jahres die Bohrungen für die Wasserproben laufen, wird voraussichtlich weitere 40000 Euro kosten.

Eine Anhebung der Wassergebühren für die Bürger sei laut Brehm trotzdem nicht geplant, da die Investitionen bereits in die städtischen Finanzbücher aufgenommen worden seien.

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