Kleines Kabarett: Gscheites von Gerch und Schorsch

12.5.2015, 19:12 Uhr
Kleines Kabarett: Gscheites von Gerch und Schorsch

© Foto: Jungfer

Die erwartungsfrohen Gäste kamen im katholischen Pfarrsaal wie immer auf ihre Kosten, egal, ob es die strapazierten Lachmuskeln betraf oder die üppige Vielfalt des Menüs, das beim Hauptgang allein mit vier Varianten lockte. Elisabeth Ort jedoch, Trampel, Bobbed und Gerch in Personalunion, erschreckte gleich zu Beginn die Gäste mit ihrer Ansage "Marchared un Bobbed ham uns an Korb gehm“. Das Publikum reagierte ungläubig.

Kein Wort darüber, dass erneut eine Premiere bevorstand. Denn kurz danach erschien Gerch (Elisabeth Ort) auf der Bühne. Dazu Regina Baumgärtner, bisher bekannt als Schnössl und Marchared, jetzt als Schorsch. Schorsch und Gerch also stehen abends als müde Arbeiter auf der Straße. Und warten auf Abholung durch eine Ehefrau. Genug Zeit, derweil die restlichen Bierflaschen zu leeren, sich zwischendurch in den nahen Pflanztrog zu erleichtern und tiefsinnige Überlegungen zur Ehe anzustellen? Warum werde man auch im 34. Ehejahr noch gefragt, was man essen wolle? "Des muss die doch wissn.“ Gelächter im Saal.

Den Schorsch drückten offenbar auch besondere männliche Probleme, zudem ein geplanter Besuch beim Urologen. Und wie, fragte er, habe Gerch das Einkaufsproblem gelöst? Ganz einfach mit dem Zaubersatz "Moggela, fahr mich ham und kauf der dann wosd mogst.“ Sie tat es und als Folge habe er die schönste Nacht seit Jahren erlebt. Das überzeugte. Sogar zum Urologen wollte Schorsch jetzt gehen.

Diese neuen "Typen“ haben die Gäste begeistert. Vom Klassiker Trampel und Schnössl und seinem gewohnt urkomischen Disput zwischen Fränkin und dem hochdeutsch artikulierenden Fremden war das Publikum aber auch hingerissen. Denn bei der irrwitzigen Unterhaltung im Eiscafé geriet Trampel kurzfristig "außer Kontrolle“. Beim Eis löffeln hatte sie die Schürze bekleckert. Kommentar: "Wenn sich Herz und Magen laben, soll der Busen auch was haben“. Schnössl rang um Fassung, Elisabeth Ort lachte Tränen. Für einige Minuten war zum Gaudium der Gäste die Plaudertasche tatsächlich sprachlos. Aber dann klärte sie Schnössl weiter wortreich zu Bräuchen in Franken auf. Über Bälle, wo man wie "der Lump am Stecken“ getanzt und die "Tanzböden grammelt voll“ waren. Absolut komisch die Schilderung des Kerwasbrauchs, "wo der Meier raustanzt werd vom Burschen mit seim Madla un an Buschn“. Dass dies Schnössl nicht verstand, war Trampel klar. Dass er aber unter Protest geht, lässt Trampel jammern "Alles geht kaputt. Ich geh ez nei in die Politik. Mal schaun, ob si wos ändert“.

Mit diesem Versprechen beendete auch Trampel den vergnügten Abend und mischte sich mit Schnössl unter die Gäste, wo man Lob zum gelungenen Abend einheimsen darf.

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