Moderlieschen belebt Höchstadts Gewässer

8.11.2016, 17:30 Uhr
Moderlieschen belebt Höchstadts Gewässer

© Paul Neudörfer

Bei der Vorausplanung der Fischbesatzaktion hat Hermann Zehn vom städtischen Gartenbauamt anhand eines Plans gezeigt, wie der Schwarzenbachgraben verläuft und den Helfern gleichzeitig wertvolle Ratschläge gegeben, wo man die schweren Plastiksäcke mit Wasser und Kleinfischen am besten hintragen kann.

Für die Biotopler war es nun das erste Mal, dass man das selten gewordene Moderlieschen käuflich erwirbt. Solche Kleinfische, die maximal neun Zentimeter lang werden und höchstens zehn Gramm auf die Waage bringen, waren einst in den Gräben und Teichen im Raum Höchstadt häufig anzutreffen. Mit der Einschleppung der nicht heimischen Blaubandbärblinge wurde ihnen aber der Lebensraum und das Futter genommen.

Daher hat die Biotop- und Artenschutzgruppe beschlossen – auch dank Spendengeldern —, diesen Kleinfischen, die sich hauptsächlich von Plankton leben, wieder eine Chance zu geben. Die Mitglieder der Gruppe verteilten deshalb von Schwarzenbach bis Höchstadt rund 3000 dieser kleinen Flossenträger.

Für Markus Schmitt, Sprecher der Artenschutzgruppe, ist es klar, dass dieser Kleinfisch auch eine Beute vom Eisvogel wird. Aber gerade diesem seltenen Vogel gönne man diese Beute. Wie Schmitt weiter erläutert, fällt auch der Kleinfisch unter das Fischereirecht und wird weder geangelt, noch darf er von nicht fischereiberechtigten Personen gefangen werden. Leider müssen Angler immer wieder feststellen, dass nicht nur Kinder in Gräben Kleinfische fangen, sondern auch Erwachsene aus Spaß oder zum Besatz des Gartenteiches widerrechtlich Fische aus den Gewässern holen. Gerade erst im Frühjahr habe man einen Vater angetroffen, der in die Gräben eingesetzten Stichlinge fangen wollte. Dabei hat er auch noch die Nester dieses Fisches, der Brutpflege betreibt, zerstört. Ein sachliches Gespräch verhalf dem Mann mit dem Kleinkescher zu neuen Erkenntnissen.

Des Weiterem haben die Petrijünger beobachtet, dass Rotaugen und Rotfedern in der Aisch immer weniger werden, der wegen vieler Gräten ebenfalls „kein Bratpfannenfisch“ sei. So beschloss man, von den Spendengeldern 2000 solcher Fische in die Aisch zu setzen. Für Schmitt und seine Mitstreitern ist diese Aktion insofern wichtig, dass mit Rotfedern und Rotaugen eine neue Blutauffrischung in die Aisch kommt.

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