Nein zum Pferdestall im Überschwemmungsbereich

4.5.2016, 14:00 Uhr
Nein zum Pferdestall im Überschwemmungsbereich

© Foto: Barnickel

Das Vorhaben lag im Ausschuss nicht zum ersten Mal auf dem Tisch. Bereits im Mai vergangenen Jahres stand es auf der Tagesordnung. Seinerzeit wurde es mehrheitlich abgelehnt, ebenso wie der damals geäußerte Wunsch des Bauherrn, die 30 Seiten mit Stellungnahmen — unter anderem vom Landratsamt und Unternehmen aus dem angrenzenden Gewerbegebiet — in der Sitzung zu verlesen.

Inzwischen wurde die übergeordnete Behörde eingeschaltet, das Gesuch liegt derzeit dem Wasserwirtschaftsamt zur Prüfung vor. Im Vorfeld hat das Landratsamt in einem Schreiben, das dem Bauausschuss vorliegt, bereits signalisiert, dass eine Zustimmung zum Bau unter Einhaltung einiger Auflagen wahrscheinlich sei. Die in jedem Fall vorrangige Entscheidung der Kreisbehörde soll bis zum 20. Juni fallen.

Dennoch kam es zu einer lebhaften Diskussion unter den Ausschussmitgliedern, in die sich auch die Bauherren einschalteten. Diese gaben an, den Antrag beim Landratsamt vorgelegt und die geforderten Ausgleichsflächen bereits geschaffen zu haben. „Es steht nichts mehr aus“, beteuerten sie.

Während sich die Ausschuss-Mitglieder der CSU-Fraktion, Michael Schwägerl, Alexander Schulz und Georg Schockel, mit Blick auf das wahrscheinliche Plazet des Landratsamts explizit für eine Zustimmung zum Bau aussprachen, hielt Günter Schulz (SPD) dagegen. Man habe erst kürzlich ein Wohnbauvorhaben abgelehnt, das ebenfalls die hundertjährige Hochwasserlinie überschritten hätte, rief er in Erinnerung. Axel Rogner (JL) pflichtete bei, dass grundsätzlich nicht im Überschwemmungsgebiet gebaut werden sollte. Schließlich müsse man auch berücksichtigen, dass es künftig immer häufiger zu Starkregen und Hochwasser im Aischgrund kommen werde.

Dass die Sorge um den Naturschutz aber nicht der einzige Grund für die ablehnende Haltung mancher Räte war, klang in der Diskussion ebenfalls an. Mit dem Neubau des Pferdestalls will die Baufamilie Hock, die in Höchstadt einen Bauernladen betreibt und mit vier Haflingern Kutschfahrten anbietet, ihre Pferdezucht breiter aufstellen. Das stinkt den Anrainern. „Die Nachbarn fürchten Geruch“, gab Günter Schulz deshalb auch ausdrücklich zu bedenken.

Mit 6:4 Stimmen wurde das Vorhaben schließlich erneut abgelehnt — wohl wissend, dass das Höchstadter Nein im Fall einer Zustimmung vom Landratsamt Makulatur sein wird. „Mit dieser Entscheidung haben Sie unsere Zukunft verbaut“, kommentierte der Antragsteller das Votum und kündigte an, der baulandhungrigen Stadt künftig keine Flächen mehr zur Verfügung zu stellen.

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