TSH: Mit dem Herzen eines angeschlagenen Stieres

23.2.2017, 19:37 Uhr
TSH: Mit dem Herzen eines angeschlagenen Stieres

© Foto: Thomas Hahn

Die Oberfranken sind erst in dieser Saison in die Regionalliga aufgestiegen, haben aber den Anspruch, erneut aufzusteigen. Mit viel Sponsorengeld im Hintergrund haben sie in Windeseile wohl eine der besten Mannschaften, die jemals in der Regionalliga angetreten sind, zusammengestellt und bislang alle Erwartungen erfüllt. 18 Siege sprechen eine deutliche Sprache.

Die TSH steht derzeit am anderen Ende der Tabelle, belegt den vorletzten Tabellenplatz und hat kaum mehr eine Chance, diesen Platz zu verlassen. Die Aurachstädter müssen hoffen, dass die Absteiger aus der ProB aus dem Bereich der Regionalliga Südwest kommen, sodass eventuell nur eine Mannschaft aus der Regionalliga absteigt. Das Hinspiel ging mit 97:66 klar an die Gäste.

Die große Stärke der Coburger besteht in ihrer alles überragenden individuellen Klasse. Mit Aufbauspieler Jordan Burris-Morton haben sie den derzeit stärksten Spieler der Liga in ihren Reihen. Wann immer es in dieser Saison knapp für die Coburger wurde, übernahm er das Kommando und brachte die Spiele reihenweise nachhause. Mit 21,0 Punkten pro Partie gehört er zu den fünf besten Scorern der Liga, wobei seine eigentliche Stärke in seinem Allroundkönnen liegt. Unterstützung bekommt er durch Centerspieler Fabian Franke, welcher mit 20,2 Punkten pro Partie ebenfalls ein absoluter Topspieler ist. Er ist der letzte Anker in der Verteidigung der Coburger, welche mit 1525 zugelassenen Punkten die derzeit beste der Liga stellt.

Im Vergleich dazu hat die Verteidigung der TSH schon 1676 Punkte zugelassen. Mit Steffen Walde fehlt noch der dritte Starspieler im Bunde. Der Flügelspieler ist ein Scharfschütze und einer der Hauptprofiteure der guten Pässe von Burris-Morton. 16,5 Punkte pro Partie und zudem ein starkes Reboundverhalten machen ihn für die Coburger zu einem unersätzlichen Bestandteil ihres Führungstrios.

Während den Coburgern der Aufstieg kaum noch zu nehmen ist, geht es für die Herzogenauracher um alles. Denn der Tabellenletzte aus Bayreuth liegt nur einen Sieg hinter der TSH und kann diese noch einholen. Zum einen werden die beiden Teams noch direkt aufeinandertreffen, zum anderen halfen zuletzt bei den Bayreuthern immer wieder Spieler aus der Bundesligamannschaft aus und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie ihr nächstes Spiel gewinnen. So müssen die Aurachstädter wohl noch mindestens zweimal siegen, um zumindest den vorletzten Tabellenplatz zu sichern. Gegen die Coburger wird das kein leichtes Unterfangen, aber schon häufig wurden in der Herzogenauracher Gymnasiumhalle Favoriten gestürzt und so werden die auch diesmal personell dezimierten Longhorns alles dafür tun, um genau jenes Wunder in die Tat umzusetzen.

Longhorns-Trainer Benedikt Aumeier macht sich Mut: "Wir haben in dieser Saison meist gegen die guten Mannschaften gut und gegen die schwächeren Mannschaften schwach gespielt. Deshalb gehen wir mit Hoffnung ins Spiel. Man sollte niemals das Herz eines angeschlagenen Stiers unterschätzen."

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