Wasserschaden in der Kita verbannt auch Kreistag

19.7.2020, 17:44 Uhr
Wasserschaden in der Kita verbannt auch Kreistag

© Foto: Niko Spörlein

Der Schaden, der durch ein Leck in der Fußbodenheizung in der Kindertagesstätte "Villa Kunterbunt" entstanden ist, sei, so Vizebürgermeister Günter Münch, "derzeit überhaupt noch nicht abzusehen".

Wie berichtet, hat das Personal der Tagesstätte um deren Gesamtleiterin Verena Haberkamm "Ausflockungen" in einigen Betreuungsräumen der erst vor zwei Jahren eingeweihten Tagesstätte festgestellt. Die Gemeinde schaltete daraufhin Experten ein, die einen Leitungsschaden in der Fußbodenheizung in einem Verbindungsgang der Einrichtung feststellten. Wasser im Boden, das sich bereits die Wände hochgezogen hat, das lege auch den Verdacht nahe, dass es zu Schimmelbildung kommen könnte, sagte Bürgermeister Karsten Fischkal schon bei der Sozialausschuss-Sitzung vom vergangenen Mittwoch.

Am Samstag zeigten die gemeindliche Fachbereichsleiterin Heike Zahnleiter, Haberkamm und Münch nun der Öffentlichkeit die inzwischen eingeleiteten Maßnahmen. Entfeuchten und Trocknen, so Münch, habe zunächst oberste Priorität. In jedem Raum der rund 800 Quadratmeter großen Einrichtung stehen Trocknungsgeräte der Firma Lang aus Bad Feilnbach. "Erst dann, wenn alles trocken ist, können die mikrobiologischen Untersuchungen vorgenommen werden", sagte Münch. Adelsdorf habe aktuell knapp über 600 Betreuungsplätze für Kleinkinder und plane laut Haberkamm für die Villa Kunterbunt, die derzeit mit drei Gruppen (75 Kinder) belegt sei, demnächst sogar eine vierte Notgruppe einzurichten, weil man noch mehr Platz benötige. "Die Einrichtungsgegenstände haben wir schon bestellt", sagte Zahnleiter. "Da kann man sich also vorstellen, welche Entrüstung das hervorgerufen hat", betonte Günter Münch, der weder die zeitliche Dauer der Kita-Schließung, noch die Schadenshöhe abschätzen konnte. "Da müssen wir die Untersuchungsergebnisse abwarten." Würden Schimmelpilze festgestellt, müsse das Ausmaß ermittelt werden, dann sei es möglich, dass der Putz von den Wänden, der Fußboden, also der gesamte Estrich abgetragen werden muss. "Eine Horrorvorstellung bei einem nagelneuen Hort", so der Vizebürgermeister.

In den drei Gruppenräumen, im Mehrzweckraum, in den Büros und den Sozialräumen, überall tun aktuell die Trocknungsgeräte ihren Dienst. Wie lange das dauert ist nicht abzusehen.

Natürlich werde von der Versicherung geprüft, wer regresspflichtig gemacht werden kann, betonte Münch. Auf die Gemeinde kommen aber keinerlei Kosten zu, das sei sicher. Kurzerhand wurden die drei Gruppen zunächst im Kindergarten "Regenbogen" untergebracht: Ab Dienstag werden die Kids dann in der weitläufigen Aischgrundhalle versorgt. Die Foyer-Nebenräume sind indessen schon recht gemütlich eingerichtet. Allerdings verbietet die Kindergarten-Aufsicht, so Haberkamm, dass in dieser Zeit eine Doppelnutzung der Aischgrundhalle zeitgleich stattfinde (Sport am Abend sei erlaubt), was zur Folge habe, dass auch keine Kreistags- und Gemeinderatssitzungen mehr abgehalten werden können. Gemeinderats- und Ausschuss-Sitzungen finden ab sofort im Katholischen Pfarrheim hinter dem Rathaus statt, teilte Fischkal mit.

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