Wedel schafft das Wunder und fährt zur WM

17.6.2012, 16:47 Uhr
Wedel schafft das Wunder und fährt zur WM

© Theo Kiefner

1,53 Sekunden fehlten dem Neuzugang des TSV zur Norm nach seinem Rennen in Regensburg. Der Rest der deutschen Konkurrenz war da schon ausgeschieden. Bei den deutschen Meisterschaften der Erwachsenen musste er seine letzte Chance für eine Zeit unter 9:02,00 Minuten nutzen, um das erste Mal das Nationaltrikot tragen zu können. In Regensburg stand ihm noch Martin Grau als „Zugpferd“ zur Verfügung, in Wattenscheid musste er sein eigenes Rennen absolvieren.

Zu Beginn machte Tim Stegemann aus Spandau mächtig Druck. Auch Grau wollte das hohe Tempo nicht mitgehen, und Wedel sortierte sich erstmal am Ende des spärlichen Neunerfeldes ein. Nach einem Kilometer lagen beide noch im von Trainer Markus Mönius vorgegebenen Zeitfenster, Grau bei 2:54, Wedel bei 2:58 Minuten.

Dann kam wie schon zuvor ein langsamer zweiter Kilometer, vor allem der Biengartner Grau sah zu dem Zeitpunkt nicht wirklich frisch aus, die harten Trainingseinheiten der letzten Wochen schienen ihm noch in den Knochen zu hängen. Andere Probleme hatte Wedel, er fand selten den richtigen Rhythmus zu den Hindernissen und verlor dort immer wertvolle Zeit.

Von Vorteil war, dass Marcus Schöfisch aus Erfurt und Jannis Töpfer aus Wattenscheid vor ihm deutlich abbauten und sich der 18-Jährige an beide heranlaufen konnte.

Auf der Schlussrunde merkte dann auch Martin Grau, dass er den letzten Kilometer verschlafen hatte und zog zu einem langen Endspurt an. Diesmal reichte es aber nicht mehr die Konkurrenz einzuholen und um eine Medaille zu laufen. In 8:50,68 Minuten fehlten ihm 2,5 Sekunden zu Bronze.

Anders als in Regensburg merkte dagegen Wedel, dass er mit einer schnellen Schlussrunde die Chance am Schopf packen kann. Mit 9:00,52 kam er als Siebter ins Ziel und wusste sofort, dass es gereicht hatte. Keine Spur von Erschöpfung, sondern großer Jubel bei ihm und dem ganzen TSV-Team.

Mönius wird „getaucht“

Damit qualifizierte er sich in seinem erst dritten Hindernisrennen überhaupt für die U20-WM in Barcelona Mitte Juli. Für Trainer Markus Mönius ging damit ein weiterer Traum in Erfüllung. Seine traditionellen Wetten muss der Erfolgscoach jetzt am Höchstadter Leichtathletik-Meeting einlösen, ein vollgefülltes Planschbecken wird dann für ihn zur Abkühlung aufgestellt.

Marco Kürzdörfer hatte über 800 Meter die große Chance, erneut in das Finale bei deutschen Meisterschaften einzuziehen. Am Ende hätten 1:51,52 Minuten gereicht, eine Zeit die er in dieser Saison schon unterboten hatte. Doch in einem insgesamt langsamen Vorlauf konnte er 200 Meter vor dem Ziel, etwas eingekeilt, nicht frei beschleunigen. Als Sechster kam er in 1:52,48 min. ins Ziel und haderte danach mit der verpassten Chance. Damit warten er und sein Trainer in dieser Saison noch auf ein optimales Rennen, denn von den Zubringerwerten her hat er zur Zeit deutlich mehr drauf.

Das nächste große Ziel heißt nun die deutsche Juniorenmeisterschaft Ende Juli in Kandel, für Konstantin Wedel wird aber schon zwei Wochen zuvor ein Traum war.

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