Zubza-Initiative ist erfolgreich mit Schulpaten

9.1.2018, 07:55 Uhr
Zubza-Initiative ist erfolgreich mit Schulpaten

"Wir waren 2014 in Zubza", erzählt Anita Klimek. Die Herzogenauracherin engagiert sich zusammen mit ihrem Mann Ernst Klimek und vielen weiteren Menschen seit Jahren für das Hilfsprojekt für das indische Zubza (Nagaland). "Und bei dieser Reise haben wir gesehen, wie wichtig es ist, dass die Kinder in die Schule gehen können. Bildung ist das Wichtigste, wenn man den Menschen langfristig helfen will." Aus diesem Gedanken ist dann die Idee der Schulpatenschaften entstanden.

Zubza-Initiative ist erfolgreich mit Schulpaten

© Fotos:

Denn nicht jede Familie in Zubza und im benachbarten Peducha, wo es ebenfalls ein Schule gibt, kann sich das Schulgeld leisten. Der Schulleiter, Pater Samuel Elow von den Salesianern Don Boscos (katholische Ordensgemeinschaft SDB), drückt zwar manchmal beide Augen zu, wenn es ums Schulgeld geht, aber letztlich ist das Geld dringend erforderlich, um die Gebäude zu unterhalten und die Lehrer zu bezahlen.

In der Region Sechü-Zubza leben viele verarmte Tagelöhnerfamilien, die nur über ein geringes und unregelmäßiges Einkommen verfügen. "Manche Kinder müssen die Schule abbrechen und auf dem Feld mitarbeiten, weil die Eltern das Geld nicht mehr aufbringen können", sagt Ernst Klimek. "Der Schulabschluss ist aber der einzige Weg für die Kinder, um überhaupt dem Teufelskreis der Armut zu entkommen."

Genau das ist der Ansatzpunkt für die Schulpatenschaften. Wer eine Schulpatenschaft für ein Kind übernimmt, zahlt 80 Euro im Jahr. Es ist auf alle Fälle Hilfe zur Selbsthilfe, denn lernen müssen die Kinder natürlich selbst. Anita und Ernst Klimek sind nach einer Reihe von Treffen mit dem Schulleiter überzeugt davon, dass das Geld auch wirklich richtig eingesetzt wird. Die Paten erhalten Fotos sowie ein bis zweimal jährlich einen Brief vom Patenkind.

In den etwas über zwei Jahren, so freut sich Anita Klimek, hat die Weisendorfer Zubza-Initiative bisher 79 Schulpatenschaften vermitteln können.

Das vergrößert die Chancen der Kinder und Jugendlichen in der Region enorm. In Peducha steht ein Schulhaus für die Kinder bis zur fünften Klasse (150 Schüler), in Zubza werden die Kinder bis zur zehnten Klasse unterrichtet (über 700 Schüler). Und danach? Gibt es Arbeit, gibt es Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten? Auch das ist ein Thema für sich. Zunächst einmal ist die Schulbildung wichtig. "Aber viele Pateneltern möchten die Kinder dann auch über die Schule hinaus fördern", weiß Anita Klimek, die sich darüber freut, dass es den meisten nicht nur darum geht, anonym Geld zu überweisen. "Die Pateneltern interessieren sich auch dafür, wie es den Kindern geht."

Im Februar fliegen Anita und Ernst Klimek wieder nach Zubza. Es wird ein volles Besuchsprogramm werden, und insbesondere möchten die beiden mit möglichst vielen Patenkindern und deren Eltern Kontakt aufnehmen. "Ich möchte noch mehr über die Situation in den Familien erfahren, um dann auch den Pateneltern berichten zu können", so Anita Klimek.

Zubza liegt im indischen Nagaland und gehört zu Nordostindien, das nur durch einen schmalen Korridor mit dem Zentralland verbunden ist. Die ganze Region ist zerklüftet und bergig mit durchschnittlich 900 bis 1400 Metern Höhe. Zubza liegt auf etwa 800 Meter.

Die Zubza-Hilfsinitiative ist vor über zehn Jahren als Schülerprojekt an der Weisendorfer Schule gegründet worden. Mit im Boot sind mittlerweile auch die beiden Kirchengemeinden des Ortes, die Marktgemeinde selbst sowie die Stadt Eschenbach.

ZWer sich für eine Schulpatenschaft mit Kindern aus Zubza interessiert, kann sich weiter informieren unter www.zubza.de oder bei Anita und Ernst Klimek, = (0 91 32) 6 12 18.

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