Illegale Partys und gesprengte Briefkästen: Halloween in Corona-Zeiten

1.11.2020, 18:12 Uhr
Die mittelfränkische Polizei zieht zu Halloween 2020 ein positives Fazit. Nur vereinzelt marschierten kleine Gespenster mit ihren Eltern durch die Straßen und ergatterten "durch individuell erarbeitete Hygienekonzepte" die begehrten Süßigkeiten - ganz ohne Kontakt. 

© Edgar Pfrogner, NN Die mittelfränkische Polizei zieht zu Halloween 2020 ein positives Fazit. Nur vereinzelt marschierten kleine Gespenster mit ihren Eltern durch die Straßen und ergatterten "durch individuell erarbeitete Hygienekonzepte" die begehrten Süßigkeiten - ganz ohne Kontakt. 

Eine offensichtlich betrunkene Frau aus Roding geriet am Samstagabend mit einer Gruppe 12 bis 13-jähriger Schüler in Schönwald (Lkr. Wunsiedel) in Streit. Die Jugendlichen waren laut Polizei im Zuge von Halloween unterwegs. Bei der Auseinandersetzung verpasste die 44-Jährige einem 13-Jährigen eine Ohrfeige. Dadurch erlitt er eine leichte Schwellung. Beim Eintreffen einer Streife der Polizei verweigerte die Frau einen Alkoholtest und zeigte sich unkooperativ. Die Beamten mussten sie deshalb in Gewahrsam nehmen. Zusätzlich erwartet die Frau eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Corona-Partys aufgelöst

Gegen Mitternacht meldeten Zeugen bei der Polizei in Selb (Oberfranken) eine Party auf dem Parkplatz der Realschule. Vor Ort trafen die Beamten auf eine Gruppe von elf Jugendlichen, die alle aus verschiedenen Haushalten stammten und zum Teil keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Da die Jugendlichen damit gegen die Allgemeinverfügung im Zuge der Corona-Pandemie verstießen, löste die Polizei die Party auf und erstattete Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz. Zudem fanden die Beamten eine geringe Menge Betäubungsmittel. Dafür gab es auch eine Anzeige.

Gegen Mitternacht wurden Beamte der Polizei Marktredwitz auf eine Halloweenparty in der Oskar-Löw-Straße aufmerksam. Auch hier verstießen die zehn anwesenden Personen aus acht verschiedenen Haushalten gegen die Corona-Bestimmungen. Die Party wurde beendet und Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz aufgenommen. Die Betroffenen zeigten sich einsichtig und verließen eigenständig die Räumlichkeiten.

Auch in einer Wohnung im Bereich des Bamberger Hafens fand in der Nacht zum Sonntag eine Halloween-Party statt. Beim Eintreffen einer Streife stellten die Beamten mehr als ein Dutzend feierwillige Partygänger fest. Aufgrund mehrerer Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz beendete die Polizei die Fete. Die Gäste wurden nach Hause geschickt.

Auch in Forchheim ging es rund. Dort feierten über 20 Jugendliche in einem Privatanwesen in der Innenstadt. Die Polizei rückte mit mehreren Streifen an und beendete das wilde Treiben.

Beutezug zum Kühlschrank

Wie die Polizei Sulzbach-Rosenberg mitteilte, waren zwei Jugendliche in der Halloween-Nacht im Stadtgebiet Loderhof unterwegs und von Haus zu Haus auf Süßigkeiten aus. Als ihnen bei einem Einfamilienhaus niemand öffnete, überstiegen sie das versperrte Gartentor und holten sich aus einem Kühlschrank in der Garage alkoholische Getränke. Als die Hausbewohnerin die Unbekannten auf ihrem Grundstück bemerkte, verständigte sie sofort die Polizei. Die beiden 15 und 16 Jahre alten Täter konnten wenig später im Rahmen der Fahndung gestellt werden. Beide standen laut Polizei deutlich unter Alkoholeinfluss. Die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg ermittelt jetzt wegen Diebstahl und Hausfriedensbruch gegen die Jugendlichen.

Briefkästen gesprengt

In Hollfeld haben Unbekannte in der Hofäckerstraße sowie in Treppendorf mehrere Briefkästen beschädigt. Sie sprengten diese mit Silvesterböllern. Die Polizei Bayreuth-Land hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Der entstandene Gesamtsachschaden beträgt etwa 500 Euro.

In der Oberpfalz verlief die Halloween-Nacht laut Polizei überwiegend friedlich. Doch ganz ohne polizeiliches Einschreiten ging es nicht. Fast 100 Einsätze gingen beim Polizeipräsidium ein. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Ruhestörungen und Sachbeschädigungen.

Lob von der mittelfränkischen Polizei

Die mittelfränkische Polizei zieht zu Halloween 2020 ein positives Fazit. Wegen der Corona-Pandemie riefen die Beamten die Bevölkerung dazu auf, das Ziehen von Tür zu Tür zu unterlassen. Der Großteil der Bevölkerung hielt sich an den Appell. Nur vereinzelt marschierten kleine Gespenster mit ihren Eltern durch die Straßen und ergatterten "durch individuell erarbeitete Hygienekonzepte" die begehrten Süßigkeiten - ganz ohne Kontakt.

Ebenso verzeichnete die mittelfränkische Polizei kaum Einsätze wegen Ruhestörung oder Sachbeschädigungen.

Lediglich im Nürnberger Süden musste die Polizei eine Halloween-Party beenden. Anwohner klagten kurz nach Mitternacht über lauten Lärm aus einer Wohnung in der Witschelstraße. Die eintreffende Streifenbesatzung stellte daraufhin 29 Personen in der Wohnung fest. Die Party wurde beendet, die Gäste müssen sich nun wegen Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz verantworten.

Weitere erwähnenswerte Einsätze konnte die Polizei nicht verzeichnen. Die Beamten bedanken sich bei der Bevölkerung für das verantwortungsbewusste und umsichtige Handeln.