Kind noch strafunmündig

Mehrere Tiere in Streichelzoo erdrosselt: Neunjähriger wohl für schreckliche Taten verantwortlich

Johanna Michel

Online-Redaktion

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20.3.2024, 21:23 Uhr
Ein Junge soll in einem Streichelzoo in den Niederlanden mehrere Tiere getötet haben. (Symbolbild)

© Tiergarten Nürnberg / Thomas Hahn Ein Junge soll in einem Streichelzoo in den Niederlanden mehrere Tiere getötet haben. (Symbolbild)

Bereits vergangenen Donnerstag, am 14. März, soll ein Junge in einem niederländischen Zoo in der Stadt Hoek in Holland mehrere Tiere getötet haben. Wie unter anderem das "RTL" berichtet, sind dabei mindestens sieben Kaninchen und zwei Meerschweinchen gestorben.

Dem niederländischen Portal "rodi.nl" zufolge soll der Junge die Tiere erdrosselt haben, nachdem er in den Streichelzoo gegangen war. Bereits mehrmals soll er diesen in der Vergangenheit mit seinen Eltern besucht haben. Laut den Angaben des Besitzers soll der Junge keinerlei Emotionen gezeigt und völlig kalt gewirkt haben.

Ein Besucher des Streichelzoos, der die toten Tiere bemerkt hatte, hielt den Jungen nach den schrecklichen Taten fest. Schließlich wurden die Polizei sowie die Eltern des Kindes hinzugerufen, zu dessen Alter die Polizei lediglich angibt, dass er sich im Grundschuldalter befinde. Mehreren Medienberichten zufolge soll es sich um einen Neunjährigen handeln.

Wollte eigentlich alle Tiere töten

Eines der angegriffenen Tiere, das zunächst überlebt hatte, musste noch am vergangenen Donnerstag von einem Tierarzt eingeschläfert werden, sagte der Besitzer dem Portal "rodi.nl" zufolge weiter.

Das Kind ist noch nicht zwölf Jahre alt, daher gilt es in den Niederlanden als strafunmündig. Dennoch soll der Vorfall Konsequenzen haben. Wie das "RTL" über den niederländischen Sender "Rijnmond" erfahren haben will, "soll der Junge nun in einem Betreuungsprogramm der Behörden untergebracht werden." Dort solle das Kind Hilfe bekommen, da Gewalt an Tieren als ein Warnsignal gilt, die zu späteren Gewalt-Delikten auch an Menschen führen kann.

Laut "RTL"-Expertin Ruth Marquardt sei Tierquälerei, die von Kindern ausgehe, nichts Ungewöhnliches. Dabei gehe es lediglich darum, dass Kinder den respektvollen Umgang mit Lebewesen noch nicht gelernt haben. Hinter der "pathologischen" Tierquälerei steckt vielmehr ein Zeichen des seelischen Ungleichgewichts, was zu den Gewalt-Delikten führen kann. Marquardt warnte aber auch davor, dass ein solches Verhalten nicht verallgemeinert werden und oftmals auch ein indirekter Hilferuf sein kann.