Neue Doku im Kino: Mit Auto-Fan Gustl Mollath nach England
16.5.2015, 06:00 UhrÜber viele Monate hinweg hat der Justiz- und Psychiatrie-Fall des Nürnbergers Gustl Mollath die Gemüter bundesweit heftig erregt. Über die Zeit kurz vor seiner Freilassung aus der Bayreuther Forensik bis zu seinem Freispruch vor dem Landgericht in Regensburg im vergangenen Jahr haben zwei Studentinnen der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) eine Dokumentation über das Schicksal des heute 58-Jährigen gedreht.
Das 90-Minuten-Werk mit dem Titel "Mollath - Und plötzlich bist du verrückt" von Annika Blendl und Leonie Stade kommt nun ab 9. Juli in die Kinos. Die beiden jungen Frauen wollten nicht nur eine politische Reportage zu dem Thema vorlegen, ein besonderes Gewicht sei, so Stade, etwa bei der Bildgestaltung auch auf künstlerische Aspekte gelegt worden.
Unbeugsamer Held oder gewöhnlicher Gewalttäter?
Unter anderem auch deshalb haben sie den eingefleischten Auto-Fan Mollath zu einem Rennen nach England begleitet. Ein Urteil darüber, ob Gustl Mollath nun tragisches Justiz-Opfer, unbeugsamer Held oder gewöhnlicher Gewalttäter ist, der seine einstige Ehefrau misshandelte, habe man laut Stade in dem Film nicht treffen wollen.
Dem Zuschauer werde genug Raum gelassen, selbst zu urteilen. Gustl Mollath war 2006 in einem später stark umstrittenen Verfahren vor dem Landgericht in Nürnberg als gemeingefährlicher Gewalttäter in die Psychiatrie eingewiesen worden.
Er hatte stets seine Unschuld beteuert und behauptet, seine einstige Frau habe dafür gesorgt, dass er hinter den Mauern der Psychiatrie verschwindet, weil er ihre angeblich illegalen Bankgeschäfte in der Schweiz habe unterbinden wollen.
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