Aus drei mach eins: Wie der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim vor 50 Jahren entstand

Neustadt/Aisch - Ein Dokumentationsband zum Jubiläum 50 Jahre Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zeigt Entwicklungen und Geschichten aus einem halben Jahrhundert nach der Gebietsreform auf. Dabei gibt es nicht nur Zahlen und Fakten, sondern auch ein großes Fest.

Im Zeitalter des Umbruchs und der Umstrukturierung sei es "zwingend notwendig, ein Heimatbuch über den Landkreis Neustadt an der Aisch herauszugeben." Das schrieb Landrat Konrad Frühwald 1972 in seinem Grußwort. 50 Jahre später wird in einer "Jubiläumsschrift zur Gebietsreform" auf diesen Umbruch zurück und von Landrat Helmut Weiß zuversichtlich in die Zukunft des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim geblickt.

"Wie ich meine, sind wir über die Jahre zusammengewachsen" stellt Weiß in der 160 Seiten umfassenden Dokumentation über die Zusammenfassung der Altlandkreise Neustadt an der Aisch, Scheinfeld und Uffenheim mit dem Fazit fest: "Es ist viel passiert und wir können heute auf ein halbes Jahrhundert Regionalentwicklung und aktive Gestaltung in unserem schönen Landkreis stolz sein".

Aus 212 wurden 38

Natürlich gebe es weiterhin regionale Eigenheiten, was alleine schon an den naturräumlichen Gegebenheiten und historischen Entwicklungen liege. Die bieten ebenso reichlich Stoff für die aufschlussreich illustrierte Dokumentation, wie die Entwicklung in den Städten und Gemeinden sowie der Verwaltungsgemeinschaften. Aus 84 Gemeinden des Altkreises Neustadt/Aisch, 55 des Kreises Scheinfeld und 73 des früheren Landkreises Uffenheim sind 38 "Großkreis"-Gemeinden geworden, die im Buch von Baudenbach und Bad Windsheim bis Weigenheim und Wilhelmsdorf portraitiert werden.

Wie schon 1972 das "Heimatbuch" des Landkreises Neustadt an der Aisch erschien auch die Doku "aus drei mach eins" in der Neustädter Verlagsdruckerei Schmidt, herausgegeben von "Frankens Mehrregion", redaktionell gestaltet von Matthias Hirsch, Susanne Schwab und Christine Berger, Layout Brigitte Gareis. Die Chronik informiert ebenso über die Entstehung des Landkreises, wie über politische und strukturelle Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre, über Landkreisaufgaben und das Landratsamt als Institution, über Zahlen, Daten und Fakten. Landrat Helmut Weiß bringt im Vorwort seine Freude zum Ausdruck, dass das Jubiläum in seine Amtszeit fällt und er dieses Ereignis mit allen Bürgerinnen und Bürgern gebührend feiern darf.

Party zum runden Geburtstag

Dazu wird es reichlich Gelegenheit geben, denn der Landkreis feiert am Sonntag, 3. Juli, ein "großes Geburtstagsfest". An dem wird daran erinnert, dass am 1. Juli 1972 die Kreisgebietsreform in Kraft getreten ist, auch wenn der Landkreis erst neun Monate später seinen heutigen Namen erhielt und die letzten räumlichen Veränderungen sogar erst im Frühjahr 1978 wirksam geworden waren. Gefeiert wird das Landkreisfest mit den Kommunen ab 11 Uhr rund um das Landratsamt. Schon am Freitag, 1. Juli, kommt der Kreistag um 15 Uhr zu einer festlichen Sitzung zusammen. Von 10 bis gegen 17 Uhr macht ein "LandTruck" des Bayerischen Landtags auf dem Marktplatz in der Kreisstadt Station. Landtagspräsidentin Ilse Aigner gibt mit Mitarbeitern einen Einblick in ihre Arbeit in München. Zum bunten Programm gehören verschiedene Mitmach-Stationen und ein Gewinnspiel.

Großes Festprogramm

Wie aus dem Landratsamt angekündigt wird, dürfen sich die Gäste des Landkreisfestes am 3. Juli "auf ein umfangreiches Festprogramm mit verschiedenen regionalen Spezialitäten, Musik, Vorträgen, Kinderprogramm, Zauberei und vielem mehr, freuen". Dabei sei die gesamte Vielfalt des Landkreises, Frankens Mehrregion, vorhanden. Noch während des offiziellen Festaktes, der um 11 Uhr beginnt, startet auch der Betrieb an den Ständen der Kommunen beziehungsweise der beteiligten Einrichtungen. An den verschiedenen Ständen wird sehr deutlich, wie vielseitig der Landkreis ist.

Fest in Kinderhand dürfte am 3. Juli die Kreissportanlage sein, denn nicht nur der Landkreis, sondern auch der Kreisjugendring feiert sein 50-jähriges Bestehen, weshalb auf der Anlage verschiedene Mitgliedsverbände vertreten sind. "Langeweile hat da keine Chance" ist Landratsamts-Pressesprecher Matthias Hirsch überzeugt. Im Foyer des Landratsamtes beziehungsweise in den jeweils darüber liegenden Stockwerken sind Ausstellungen zu verschiedenen Themen zu finden, unter anderem sind in Zusammenarbeit mit dem Landesluftbildzentrum Luftbilder zu sehen, die die Entwicklung des Landkreises eindrucksvoll vor Augen führen.

Am Nachmittag startet im Sitzungssaal des Landratsamtes ein Vortragsprogramm, dort gibt es zudem ab 13 Uhr "Politik zum Anfassen" mit der Möglichkeit für Besucherinnen und Besucher, sich mit Fragen an Vertreter der Kreistagsfraktionen zu wenden. Die Volkshochschule gibt ebenfalls ab 13 Uhr mit einem Schnupperprogramm einen Einblick in die Vielseitigkeit ihres Kursprogramms. Komplettiert wird das Programm durch den Auftritt von Musikgruppen und Tanzdarbietungen. Gegen 16 Uhr ist zudem eine Versteigerung alter Landkreis-Grenzschilder geplant, für die Landrat Helmut Weiß den Hammer schwingt.