Streuobstkompetenzzentrum

Kompromiss: Stadtrat entscheidet sich für einen gemäßigten Entwurf

25.7.2021, 06:00 Uhr
Die Fassade des Neubaus, der anstelle der Fachwerkscheune entstehen soll, wird den Knick in der Straße nachvollziehen. 

© Claudia Lehner, NN Die Fassade des Neubaus, der anstelle der Fachwerkscheune entstehen soll, wird den Knick in der Straße nachvollziehen. 

Die Entscheidung ist gefallen: Die Variante Skulptur wird nicht in der Ortsmitte für Aufmerksamkeit für das geplante Streuobstkompetenzzentrum sorgen. Der Stadtrat hat sich für die Version „Satteldach geknickt“ entschieden.
Wie berichtet hatte der erste Entwurf bei einigen Bürgern heftigen Widerspruch hervorgerufen. Deshalb wurden zwei weitere Varianten mit Satteldach, mit und ohne Knick in der Fassade, entwickelt und ebenfalls bei einer Onlinesitzung präsentiert. Nun musste der Rat entscheiden.

Für Martin Birngruber spiegelt „Skulptur“ am besten die „Wertigkeit des Objekts“ wieder. Auch Hans Hauptmann sprach sich für den ersten Entwurf aus. Dieser setze um, was in den Workshops beschlossen wurde. Martin Schwarz hingegen findet „Skulptur schwierig“, „wenn überhaupt, dann zwei oder drei“, erklärte er.

Satteldach geknickt

Für Bürgermeister Matthias Schwarz ist auch Variante zwei, „Satteldach geknickt“, ein „Hingucker“. Er verwies auf die Möglichkeit, diesen durch entsprechende Materialien zu gestalten. Für Stefan Schuster ist Variante zwei ein Kompromiss. Sie biete viel Gestaltungsmöglichkeiten, ohne zu sehr abzuschrecken. Ähnlich äußerte sich Hartmut Assel. Roman Mollwitz merkte an, dass ein Entwurf, nur weil er ein Satteldach besitze, nicht automatisch „zurückhaltend“ wirke. Johannes Helgert sprach sich mit dem Hinweis auf Privatpersonen, die in ihrer Baugestaltung eingeschränkter sind, für die Satteldach-Optionen aus, auch Andrea Herschner erklärte, es sei schwer zu vermitteln, wenn für das Streuobstkompetenzzentrum andere Regeln gelten würden.


Über die drei Varianten wurde der Reihe nach abgestimmt. Einzig Birngruber und Hauptmann hoben ihre Hand für „Skulptur“, „Satteldach geknickt“ bekam zehn von 14 Stimmen. (Dietmar Leberecht, Karl-Otto Mollwitz und Gerhard Wittig waren entschuldigt. Neben Birngruber und Hauptmann stimmten Hannes Bacher und Martin Schwarz gegen die Variante.) Damit gab es eine Mehrheit. Über den dritten Entwurf wurde nicht mehr abgestimmt.

Antrag für Bürgerentscheid

Mittlerweile gibt es allerdings nicht nur Kritik aus der Bürgerschaft an der Architektur, sondern auch, was den Standort des Zentrums angeht. Wie berichtet; wurde ein Bürgerentscheid beantragt. Die Initiatoren würden den Neubau lieber in der Natur, nahe an Streuobstwiesen sehen. Bürgermeister Schwarz geht davon aus, dass die Unterschriften ausreichten, die Formalia würden aktuell geprüft, erklärte er. Der Stadtrat werde am 12. August formal über die Zulassung des Bürgerentscheids bestimmen. Schuster warb schließlich noch mit dem Bezug zu einer früheren „mutigen Entscheidung“ indirekt für das Projekt Streuobstkompetenzzentrum. Auch das Regenrückhaltebecken im Gründlein sei umstritten gewesen, nun füge es sich sehr harmonisch in die Landschaft ein und beim jüngsten Hochwasser habe das Becken Burgbernheim „den Kragen gerettet“.

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