Schwäne stehlen Störchen (fast) die Schau

25.3.2020, 11:41 Uhr
Schwäne stehlen Störchen (fast) die Schau

© o. n.

Während sich Uehlfeld als Bayerns Storchendorf darstellt, könnte sich unter anderem Dachsbach „Schwan-Dorf“ zum Untertitel machen. Dort sind seit Wochen Kolonien von Höckerschwänen zu beobachten, wie auch in den Aischauen bis Höchstadt. Viele Höckerschwäne dürften zugewandert sein, nimmt Taube an, angelockt von günstigen Futterplätzen.

Die Trupps die mit dem leuchtenden Weiß vor allem bei Sonnenschein schon von Weitem auffielen, ernährten sich von Sumpf- und Wasserpflanzen, ferner auf dem Land von Gras, eventuell auch von aufwachsendem Wintergetreide. Die Art sei „durch ihr auffallendes Wanderungsverhalten bekannt. Ein größerer Teil dürfte mit Beginn der Brutzeit wieder abziehen beziehungsweise sich wieder verteilen“, ließ der versierte Beobachter der geflügelten Tierwelt auf NN-Online-Anfrage wissen. Es gebe eine große Anzahl von Nichtbrütern und hohe Sterblichkeit in den ersten Lebensjahren., ließ Erwin Taube aus Ipsheim weiter wissen.

Dem letzten Bayerischen Brutvogelatlas entnahm er die Bestandsschätzung für Bayern von etwa 1200 bis 1700 Brutpaaren. Von ihnen bevorzugt seien Flußniederungen, Teichlandschaften und seenreiche Regionen von Südbayern, zum Teil auch größere Lücken in gewässerarmen Gebieten, Hügelland und Mittelgebirge.

Der Bayerische Höckerschwanbestand geht, wie auch in anderen Teilen Westeuropas, auf die absichtliche Freilassung und auf Gefangenschaftsflüchtlinge zurück. Nach dem früheren Ornithologen und Pfarrer Jäckel kam es 1885 möglicherweise zur ersten Brut in freier Wildbahn am Bodensee. Danach habe sich der Bestand kontinuierlich vergrößert. 1980 dürfte die Grenzkapazität an den Bayerischen Gewässern erreicht worden sein. Seitdem werde nur noch eine leichte Zunahme registriert. Wenn sich Brutpaare auf den Weg in „ihre“ Quartiere, würde man sich in Neustadt über eine Ansiedlung in der Bleichanlage freuen. Ein kurzer Weg also, mit der nahegelegenen Aisch.

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