Tausende Besucher beim 24. Ipsheimer Weinwandertag

1.9.2019, 18:52 Uhr
Tausende Besucher beim 24. Ipsheimer Weinwandertag

© Harald Munzinger

Mit Ipsheim Weinkönigin Anna-Sophie Weid freute sich Weinbauvorstand Thomas Kreiselmeyer über die scheinbar endlose Menschenkette, die sich von Weinnest zu Weinnest erstreckte und in diesen bei bester Stimmung und idealem Wetter einen Tag genoss, der alle Sinne ansprechen sollte. Beide hießen die Besucher mit Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, MdL Hans Herold und Bezirksrätin Elke Eder sowie Frankens Weinkönigin Carolin Meyer willkommen und rieten dazu, die Weinberge mit der großen Vielfalt an Reben zu erkunden, dabei wunderschöne Ausblicke und gemütliche Stunden bei erlesenen Weinen und allerlei kulinarischen Spezialitäten zu genießen.

Vor der Ernte in den Weinberg einzuladen hat bereits Tradition, auf die auch der Landtagsabgeordnete Hans Herold verwies, der 1996 als noch ganz junger Bürgermeister den ersten „WeinWandertag“ eröffnet hatte. Seitdem habe Ipsheim und der Weinbau eine sehr positive Entwicklung mit gutem Ruf im Wein-Franken erfahren, werde der einst zu 80 Prozent an die Genossenschaft abgelieferte Wein und hohe Qualität selbst vermarktet.

Herold, der auch den im Weinnest von Vorsitzendem Kreiselmeyer dienstverpflichteten Landrat Helmut Weiß vertrat, sah den hohen Stellenwert des „WeinWanderTages“ mit dem einstigen Besuch von Ministerpräsident Stoiber bestätigt, an den sich auch Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer noch bestens erinnern sollte. Hatte er doch damals als junger stellvertretender Regierungspräsident den mit einer Weinauswahl reichlich gefüllten Geschenkkorb für Stoiber durch den Weinberg getragen, woran Ehrenvorstand Rudolf Fähnlein bei der Prominentenführung erinnerte.

Überregionale Anziehungskraft

Gäste aus ganz Deutschland belegten für Thomas Kreiselmeyer und sein Vorstandsteam, das sich bei den Vorbereitungen des Festtages mächtig ins Zeug gelegt hatten, dass der „WeinWanderTag“ eine starke Anziehungskraft entwickelt hat. Stellvertretend für teilweise weit angereiste Gäste galt der Gruß „Allgäuer Weinfreunden“, die bereits zum 19. Mal nach Ipsheim kamen. Busse aus allen Himmelrichtungen reihten sich am Fuß der Rebanlagen aneinander, ein Shuttlebus brachte die Bahnreisenden „auf den Berg“ mit der stolz auf ihm thronenden Burg.

Auf dem meinte es die Sonne gut mit den Winzern und ihren Gästen, die eine frische Brise des Herbstwindes bei der Wanderung durch die weitflächige Rebanlage und Rast in den sechs Weinnestern genossen. Auf diese Weise die fränkische Weinkulturlandschaft zu genießen und sich mit den tatkräftigen Winzern auszutauschen, riet Frankens Weinkönigin Carolin Meyer. Dabei dürfe auch mal eine Beere genascht werden, „aber nicht zu viele“, wie sie charmant zur Rücksicht auf die bevorstehende Ernte mahnte.

Wein sei keine anonyme Angelegenheit. Jeder habe seine Heimat „und unsere – hier in Ipsheim – ist besonders schön“, wusste sich die Ipsheimer Weinkönigin Anna-Sophie Weid breiter Zustimmung sicher. Es gehe darum, jeden Augenblick im Leben zu genießen, was man beim „WeinWanderTag“ – einem Highlight in ihrer Amtszeit mit vielen schönen Momenten – besonders gut tun könne.

Dass sie dafür mit einem Riesen-Kraftakt die Voraussetzungen geschaffen hätten, würdigte Ipsheims Bürgermeister Frank Müller die Winzer, die aus Ipsheim einen aufstrebenden Ort gemacht hätten. Diesen gelte es weiter zu entwickeln, was er mit der Hoffnung verband, den 25. „WeinWanderTag“ 2020 mit dem „Terroir F“ eröffnen zu können. Dies steht als Auszeichnung für „Orte, an denen die ganze Magie des Frankenweines besonders deutlich zu spüren ist“.

„Ganze Magie“ auch ohne Titel empfunden

Abertausende Besucher empfanden dies auch ohne Titel. Einige schlossen sich Rolf Kilian zur fachkundigen Weinbergsführung an. Groß war der Tross der Gäste, die Ehrenvorsitzendem Rudolf Fähnlein auch durch die Geschichte des Weinbaues in Ipsheim folgten. In der wurde mit der Weinbergsbereinigung und der Pflanzung der letzten Rebe durch Regierungspräsident Heinrich von Mosch und Landrat Robert Pfeifer ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Damals habe man sich überlegt, wie man sich in der Randlage des Frankenweins positionieren kann und sich die Gäste mit dem Ipsheimer identifizieren. Dazu die zuvor gegen „Traubendiebe“ verschlossenen Weinberge zu öffnen, sei auf große Bedenken gestoßen, berichtete Fähnlein. Dass die Idee schließlich zum durchschlagenden Erfolg führte, sollte der Ansturm auf den 24. „WeinWanderTag“ belegen. Über dem sollten die Wolken nur ein dekorativer Rahmen für die einmalige Verbindung von Wein- und Naturgenuss bleiben.

An den sechs Weinnestern herrschte bei ausgewählten Weinen und fränkischen Köstlichkeiten heitere Stimmung, wozu auch verschiedenen Kapellen und Musiker beitrugen. In gut 14 Tagen beginnt die Lese in der Lage um Burg Hoheneck, die am 8. September zu einem „Tag der offenen Tür“ der Jugendbildungsstätte mit einem vielfältigen Programm einlädt.

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