28. Dezember 1970: Kirchen auch heuer gut besucht

Nürnberg - Nürnbergs Kirchen, die evangelischen und die katholischen, waren auch zur Weihnacht 1970 überfüllt. Die Gläubigen kamen zu Christvesper und Mette, sie besuchten die Gottesdienste an den Feiertagen.

In der Bahnhofshalle spielte am Nachmittag des Heiligen Abends ein Posaunenchor und die Stadtmission verteilte Geschenke an ältere Bürger. Im Kreißsaal des städtischen Krankenhauses war am 24. Dezember Hochbetrieb. Bis zum Morgen des ersten Feiertags erblickten 20 neue Erdenbürger das Licht der Welt und auch der diensthabende Oberarzt Dr. Peter Darke kam zu seinem Weihnachtsgeschenk: es ging alles glatt und er brauchte nicht einzugreifen.

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In ganz Nürnberg gab es bis gestern abend keinen Christbaumbrand. Die Feuerwehr mußte trotzdem zu einigen Einsätzen. Gestern früh brannte der Büroraum einer Lagerhalle in der Äußeren Bayreuther Straße. Der Schaden beträgt an die 60.000 DM. Am zweiten Feiertag entzündete sich im Gaswerk Kokereigas. Die Feuerwehr löschte den Brand in kurzer Zeit, die Gasversorgung wurde nicht beeinträchtigt.

Am ersten Feiertag stieg der Gas- und Stromverbrauch zur Mittagszeit sprunghaft an. Die Nürnberger Hausfrauen mißachteten alle Warnungen vor fettreicher Festtagsnahrung und brieten saftige Gänse und kochten Kartoffelknödel dazu.

Viele mißachteten aber auch dem Kochtopf im Küchenschrank und ließen sich im Restaurant ein Menü auf den Teller zaubern. Beliebteste Gerichte im Esso-Hotel: gespickte Rehkeule in Wacholderrahmsoße, frischer Rosenkohl, Pfifferlinge in römischen Pastetchen, Preiselbeeren und Mandelbällchen.

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Nürnberg

31.12.2020, 08:36 Uhr

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Der Tiergarten wurde an den drei Feiertagen nur mäßig besucht, gleiches widerfuhr dem Germanischen Nationalmuseum, das zudem am ersten Feiertag geschlossen hatte. Die Lufthansa flog an den beiden Feiertagen nicht, die Berlinflüge der Panam waren normal und gestern sogar ausgebucht.

Die Verkehrspolizei macht den Nürnberger Autofahrern ein Kompliment: trotz des gewaltig verlängerten Wochenendes gab es nur 25 Unfälle, wobei niemand schwer verletzt wurde. Normalerweise sind an einem gewöhnlichen Samstag und Sonntag die Unfälle zahlreicher und auch schwerer.