50-Millionen-Projekt: Nürnbergs neue Feuerwache wächst

26.1.2018, 09:47 Uhr
Sand, Stahl, Beton: Noch deutet hier wenig auf eine neue Feuerwache hin.

© Anestis Aslanidis Sand, Stahl, Beton: Noch deutet hier wenig auf eine neue Feuerwache hin.

Bastian Richter und Felix Schanzmann, beide Bauingenieure und Projektleiter bei der Berufsfeuerwehr, führen über die Baustelle.Seit über einem Jahr wird auf dem Areal an der Ecke Maximilianstraße/Reutersbrunnenstraße vis-à-vis vom Gefängnis gearbeitet. Er sei erleichtert, dass endlich etwas vorangehe, sagt Schanzmann. Er freue sich und sei stolz, weil viele Hürden zu überwinden waren.

Bis zum ersten Spatenstich für Nürnbergs größte und modernste Feuerwache - als Ersatz für das in die Jahre gekommene Gebäude in der Reutersbrunnenstraße - war es ein steiniger Weg. Die ursprünglichen Planer hatten sich bei den Kosten heftig verkalkuliert. Statt 24 Millionen Euro kostet die Feuerwache nun über 50 Millionen. Eine bittere Pille. Doch im Vergleich zu anderen modernen Feuerwachen sei der Neubau gar nicht so teuer, so Schanzmann weiter. Der Quadratmeter-Preis liege im Schnitt.

Die Feuerwache erstreckt sich, alle Geschosse eingerechnet, über rund 19.000 Quadratmeter. Sie beherbergt Wachzentrale, Küche, Ruheräume, Duschen für die Mannschaft, Fahrzeughallen, eine Tiefgarage, ein Spezialgerätelager, wo Technik von der Kettensäge bis zur Tauchpumpe aufbewahrt wird. Ein Schwerpunkt wird das Thema Reinigung sein. In der neuen Feuerwache soll genauso die klassische Uniform gewaschen wie Chemieschutzanzüge dekontaminiert werden. Die neuen Anlagen seien fast wie ein Sprung von der Steinzeit in die Neuzeit, sagt Projektleiter Richter.

Unten, im Keller, steht Wasser. Wer trockenen Fußes vorankommen will, muss auf ausgelegten Brettern gehen. Richter zeigt auf einen Raum, der keine eigene Funktion haben wird, aber dessen Konstruktion der Statik geschuldet ist. Darunter liegt ein Regenüberlaufbecken, das die Planer vor Herausforderungen gestellt hat. "Das waren komplizierte Planungen", sagt Polier Michael Hussendörfer von der Firma Wolff & Müller. Deshalb hinken die Arbeiten Monate hinterher. Mit dem Start des Betriebs rechnet die Feuerwehr nun im Frühjahr 2020.

 

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