7. Dezember 1970: Dürer-Jahr mit Festakt eröffnet

7.12.2020, 07:00 Uhr
7. Dezember 1970: Dürer-Jahr mit Festakt eröffnet

© Kammler

Im Hintergrund steht dabei der Wunsch, Nürnbergs besonders noch im Ausland erhaltenen zwielichtigen Ruf als Stadt der Reichsparteitage endgültig verblassen zu lassen.

Carlo Schmid sprach diese Problematik in seiner Festrede an: „Nürnberg war nicht nur die Stadt Albrecht Dürers, es war auch die Stadt der Reichsparteitage. Wir sollten das nicht verschweigen, wir sollten das auch nicht verdrängen, wenn wir von Ruhm und Ehre dieser Stadt sprechen.“ Wenn diese Tatsache ausgesprochen werde, könne das Dürer-Jahr helfen, „den deutschen Dürer und das deutsche Nürnberg in ihrer Wahrheit zu erkennen.“

Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren und starb in seiner Vaterstadt am 6. April 1528. Das letzte Dürer-Jahr fand 1928 anläßlich des 400. Todestages statt. Die bekanntesten Werke des Goldschmiede-Sohnes sind die „Vier Apostel“, der Wittenberger Altar, Adam und Eva sowie sein umfangreiches Holzschnitt-Schaffen.

Das Germanische Nationalmuseum bereitet die umfassendste Dürer-Schau vor, die in unserer Zeit möglich ist. In dieser Präsentation, die genau zum Geburtstag am 21. Mai 1971 eröffnet wird, sollen 500 Originale mit dem weltberühmten Signum AD zu sehen sein. Die Werke kommen aus den großen Museen der Welt und aus vielen renommierten Sammlungen. Insgesamt schicken 13 Länder Leihgaben in die Vaterstadt Dürers, teilte Direktor Peter Strieder am Eröffnungstag des Dürer-Jahres mit.

Von symbolischer Bedeutsamkeit war der Besuch der zahlreichen Ehrengäste an den Gräbern von Dürer und Pirckheimer auf dem Johannisfriedhof. Alfons Goppel, Carlo Schmid, die Prominenten aus Bund, Land und Stadt verweilten vor den mit frischen Blumen geschmückten Grabstätten.

Anschließend wurde die Ausstellung besichtigt, die die Stadtbibliothek zum Gedenken an Willibald Pirckheimer am Egidienberg gestaltet hat. Den Abschluß bildete das Enkomion auf der Kaiserburg.

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