Auf den Einzelfall kommt es an

26.2.2015, 21:36 Uhr

Seit 1996 forciert die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg (Wbg) die Modernisierung und energetische Sanierung ihres Altbaubestands. Ziel ist, durch Umbauten so viel an Energie einzusparen, dass die Mieterhöhung ausgeglichen wird. Das gelingt aber nur in den seltensten Fällen, denn ein großer Teil der Investitionskosten für die energetische Sanierung darf auf die Mieter umgelegt werden. Da die Wbg zu den sozialen Vermietern in der Stadt gehört und deshalb nicht alles, was rechtlich möglich ist, auf die umgelegt, gehören die beiden folgenden Beispielrechnungen eher in den mieterfreundlichen Bereich:

- Eine Wohnung mit einer Wohnfläche von 90,49 Quadratmetern in der Rothenburger Straße soll umfassend energetisch modernisiert werden. Derzeit wird 533 Euro im Monat Miete gezahlt. Nach dem Umbau sind es 601 Euro, knapp 68 Euro mehr. Nach den Berechnungen aufgrund von normierten Vorgaben wird mit einer Heizkostenersparnis von 0,79 Cent pro Quadratmeter gerechnet. Wenn dieser Fall auch tatsächlich eintritt, dann würde der Mieter sogar drei Euro im Monat sparen.

- Bei einer 51 Quadratmeter großen Wohnung in der Coburger Straße sieht es etwas anders aus: Die Miete steigt nach der Modernisierung von 275 auf 373 Euro im Monat. Die Heizkostenersparnis soll bis zu 1,12 Euro pro Quadratmeter liegen. Rund 40 Euro kostet die Wohnung dann am Ende pro Monat mehr. Allerdings haben die Mieter dann eine perfekt modernisierte Wohnung.

Die Rechnung des Grund- und Hausbesitzervereins sieht anders aus: Wenn die Heizkosten für ein Einfamilienhaus 2000 Euro im Jahr betragen, dann können durch Dämmmaßnahmen an der Gebäudefassade 300 bis 500 Euro an Heizkosten pro Jahr gespart werden. Dafür sind aber Investitionskosten von 25 000 Euro nötig. Die Dämmmaßnahme rechnet sich also erst in 50 bis 83 Jahren. Wer dämmt, sollte sich also genau informieren und alle Fördermaßnahmen nutzen.

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