Nachhaltigkeit über Kontinente

Ausbildungspakt mit Argentinien? So wollen Schwabach und Coronel Suarez ihre Partnerschaft ausbauen

RHV/ST Redaktion

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23.12.2022, 09:00 Uhr
Die dreiköpfige Schwabacher Delegation besuchte unter anderem eine reihe von landwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf den Heidelbeer-, Hopfen- oder Lavendelanbau spezialisiert haben.

© privat, NN Die dreiköpfige Schwabacher Delegation besuchte unter anderem eine reihe von landwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf den Heidelbeer-, Hopfen- oder Lavendelanbau spezialisiert haben.

Nach zwei intensiven Projektjahren endete im Oktober offiziell die offizielle Förderphase der Kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft zwischen Schwabach und Coronel Suárez (Argentinien) mit einer mehrtägigen Ergebniskonferenz in San José (Costa Rica) und einem anschließenden Arbeitsbesuch in der argentinischen Partnerkommune. Pandemiebedingt wurde der interkommunale Fachaustausch überwiegend in Form von virtuellen Begegnungsräumen und Begleitmaßnahmen durchgeführt.

Umso größer war zum Projektende hin die Freude auf beiden Seiten, dass im Juni 2022 eine Delegation zum Arbeitsbesuch aus Coronel Suárez nach Schwabach kam und nur wenige Monate später in diesen Tagen der Gegenbesuch in Südamerika stattfand.

Aufgrund der derzeit angespannten Energiesituation hatte sich Oberbürgermeister Reiß bewusst dazu entschlossen, seinen ersten Amtsbesuch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Stellvertretend für die Stadt Schwabach entsandte die Stadtspitze daher den Leiter des Bürgermeister- und Presseamtes, Jürgen Ramspeck, die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, Anna Spaulding, und Klimaschutzmanagerin Tanja Helm in die 40.000 Einwohnergemeinde Coronel Súarez.

Vor Ort erwartete die Delegation ein vielseitiges Programm, das an die gemeinsam entwickelten Themenschwerpunkte der Nachhaltigkeitspartnerschaft angelehnt war. Ein wichtiger Programmpunkt stellte dabei das Fachgespräch mit Repräsentanten aus dem Gesundheits- und Pflegebereich dar.

Ausbildungspakt zu Gesundheit und Pflege

Konkret ging es um Überlegungen der beiden Kommunen zu einem Ausbildungspakt. Die Delegationsgruppe besuchte außerdem verschiedene Bildungseinrichtungen, um interessierte Akteure für Projekte zur Förderung des Umwelt- und Ressourcenbewusstseins und des interkulturellen Austausches zu gewinnen.

Coronel Suárez liegt in der Provinz Buenos Aires inmitten der fruchtbaren Pampa-Ebene, die von Landwirtschaft und Viehzucht geprägt ist. Es überrascht daher keineswegs, dass landwirtschaftliche Themen während der Arbeitswoche hohe Aufmerksamkeit erfahren haben.

Ob beim Fachgespräch mit dem selbstständigen Bio-Kompostunternehmer Matías Fernández oder beim Besuch landwirtschaftlicher Betriebe, die sich auf den Heidelbeer-, Hopfen- oder Lavendelanbau spezialisiert haben: Es wurde deutlich, wie wichtig ökologische Landwirtschaft als ressourcen- und umweltschonende Wirtschaftsform ist. Interessant fanden die Delegationsteilnehmenden in diesem Zusammenhang auch den Fachbesuch bei der Organisation "Campo Limpio", welche sich für das Recycling leerer Pflanzenschutzmittel-Behälter einsetzt und wertvolle Sensibilisierungsarbeit leistet.

Abgerundet wurde das Programm durch die Besichtigung des örtlichen Recyclinghofes und der neu installierten Biogasanlage sowie einem Rundgang mit fachlicher Begleitung beim internationalen Verpackungsunternehmen Smurfit Kappa.

Auch ein Besuch von Bürgeramtsleiter Jürgen Ramspeck, Nachhaltigkeitskoordinatorin Anna Spaulding und Klimaschutzmanagerin Tanja Helm beim Bürgermeister von Coronel Suarez, Ricardo Moccero, stand auf dem Programm.

Auch ein Besuch von Bürgeramtsleiter Jürgen Ramspeck, Nachhaltigkeitskoordinatorin Anna Spaulding und Klimaschutzmanagerin Tanja Helm beim Bürgermeister von Coronel Suarez, Ricardo Moccero, stand auf dem Programm. © privat, NN

Jürgen Ramspecks Fazit: "Mit dem Arbeitsbesuch vor Ort wurde klar: Der Austausch und die Projektzusammenarbeit haben gerade erst angefangen!"

Deutlich wird dies bereits wenige Wochen nach der Rückkehr der Schwabacher Delegationsgruppe. Die intensiven Fachgespräche vor Ort werden nun im virtuellen Raum fortgeführt. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden die vielseitigen Ideen weitergesponnen – sei es im Bereich der Musikschulen, Museums- oder Umweltbildung, oder aber auch im Gesundheit- und Pflegebereich.

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