Bakterielle Infektion: Hirscheberpärchen im Tiergarten gestorben

Nürnberg - Nach nicht einmal einem Jahr im Nürnberger Tiergarten ist das Hirscheberpärchen Ende Juli an einer bakteriellen Infektion verstorben. Das Weibchen war mit Zwillingen schwanger. Die Verantwortlichen versuchen nun, erneut Tiere der stark bedrohten Schweineart aus einem anderen Zoo zu bekommen.

Erst im Oktober 2019 war das Hirscheberpärchen in den Tiergarten nach Nürnberg gekommen, am 28. Juli diesen Jahres starb jedoch bereits das Männchen Tolo, drei Tage später das Weibchen Nambo. Die beiden Tiere waren an einer Pasteurellose, einer bakteriellen Infektion erkrankt, die das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen in seinem pathologischen Befund auch als Todesursache anführt.

Franken

6.8.2020, 15:33 Uhr

(Fast) ausgestorben: Diese Tiere leben im Tiergarten Nürnberg

Bereits von 1977 bis 1996 waren im Tiergarten Nürnberg Hirscheber im damals neu errichten Tapirhaus gehalten, die Zucht der stark bedrohten Schweineart, die laut Angaben der Weltnaturschutzorganisation bei tendenziell weiter abnehmender Population als "gefährdet" gilt, war jedoch nicht erfolgreich. Auch diesmal starb das Weibchen Nambo, bevor es die Zwillinge, mit denen es schwanger war, gebären konnte.

Im Rahmen des Ex-situProgramms der europäischen Zucht von Hirschebern, das seit 2019 im Tiergarten koordiniert wird, galt der Zugang des nun verstorbenen Pärchens als eine der bedeutendsten Veränderungen im Tierbestand. Dort bemüht man sich nun, wieder Hirscheber aus einem anderen Zoo zu erhalten.