Brücken-Abriss am Hafen: Stadt will Stau-Chaos verhindern

10.3.2016, 06:00 Uhr
Die Stadt bereitet schon den Abriss von drei Hafenbrücken vor. Sie muss besondere Maßnahmen ergreifen, damit kein Verkehrschaos ausbricht.

© Günter Distler Die Stadt bereitet schon den Abriss von drei Hafenbrücken vor. Sie muss besondere Maßnahmen ergreifen, damit kein Verkehrschaos ausbricht.

Die maroden Hafenbrücken bereiten dem Stadtrat schon länger Kopfzerbrechen. Klar ist: Drei Brücken-Kolosse müssen abgebrochen und neu gebaut werden. Eine Instandsetzung wäre unwirtschaftlich. Die Spannstähle, die in den sogenannten Spannbetonbrücken verbaut sind, erwiesen sich als mangelhaft, sie sind rissgefährdet und damit nicht mehr zuverlässig.

Betroffen sind die zwei Brücken in der Hafenstraße über Südwesttangente und Main-Donau-Kanal sowie die Brücke am Frankenschnellweg über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente. Die Baumaßnahmen kosten die Stadt rund 140 Millionen Euro. Geld, das im Haushalt nicht eingeplant war. Aber trotz der knapper Kasse entschied der Stadtrat, dass es notwendig ist, die Brücken zu ersetzen.

39 Prozent mehr Verkehr in der Saarbrückener Straße

"Wir können es uns nicht erlauben, dass eine dieser drei Brücken irgendwann gesperrt werden muss", sagt der Nürnberger Stadtrat Andreas Krieglstein (CSU). Die Folge wäre zweifellos ein Verkehrschaos im gesamten Nürnberger Süden und Südwesten. Aber ein Verkehrschaos, das befürchten vor allem die Anwohner auch während der Bauzeit – nicht unberechtigterweise.

Nach Prüfung verschiedener Szenarien hat man sich im Stadtrat für sogenannte Behelfsbrücken entschieden. "So kann der Verkehr weiterhin über die Südwesttangente und den Main-Donau-Kanal fließen", sagt Krieglstein. Sie seien aber kein hundertprozentiger Ersatz, weil sie nur einen Teil des Verkehrs abfangen, räumt der Stadtrat ein. Der Hauptverkehr werde sich andere Wege suchen.

Abbau soll frühestens 2019 beginnen

Laut Prognosen von Fachleuten läge die Zunahme der Verkehrsbelastung beispielsweise in der Gartenstadt bei rund elf Prozent, in der Saarbrückener Straße sind es sogar 39 Prozent. "Das ist der heutige Stand, ohne dass die Stadt irgendwelche Maßnahmen ergriffen hat", erläutert Krieglstein. Notwendig seien deshalb flankierende Maßnahmen. Gemeint ist damit vor allem der Ausbau von Knotenpunkten.

Ein solcher bereits fertiggestellter Knotenpunkt ist der Kreisel in der Wiener Straße. Außerdem sollen künftig eine Ampelanlage an der Ausfahrt Königshof sowie der Ausbau des Marthwegs Richtung Süden für Entlastung sorgen. Die vorbereitenden Maßnahmen sind so abgestimmt, dass der Brückenbau 2019/2020 beginnen kann.

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