Dünnes Eis: Eislaufen auf Nürnbergs Weihern verboten

22.1.2019, 16:01 Uhr
Dünnes Eis: Eislaufen auf Nürnbergs Weihern verboten

© Herbert Bauer

Volker Sadel vom SportService der Stadt Nürnberg warnt: "Wir raten dringend vom Eislaufen ab!" Freigegeben werden die Eisflächen im Stadtgebiet ab einer Eisstärke von zehn Zentimetern. Sadel selbst hat am Montag vor Ort gemessen — die Weiher haben derzeit eine Eisstärke von drei Zentimetern. 

Gesperrt sind für den Eislauf: Valznerweiher, Großer Dutzendteich, Kleiner Dutzendteich, Langwassersee, Forstweiher Eibach und Marienbergweiher. Im Internet informiert die Stadt hier über den aktuellen Stand.

Der SportService schließt aus, dass bis zum kommenden Wochenende die zehn Zentimeter erreicht werden. Die weitere Entwicklung ist abhängig von den Temperaturen.

Generell heißt es: Dunkle Stellen im Eis bedeuten eine besonders dünne Eisschicht. Über fließendem Wasser wächst die Eisschicht langsamer als auf stehendem. Daher besteht besondere Gefahr an Zu- und Abflüssen von Seen und an Quellen im See, die Strömungen verursachen. Ebenso steigt die Gefahr an bewachsenen Uferstellen. Eine Schneeschicht auf dem Eis verhindert zusätzlich das Anwachsen der Eisschicht. Ein Knistern oder Knacken beim Betreten der Eisschicht ist ein letzter Hinweis dafür, dass die Tragkraft des Eises nicht ausreicht.

Sicherheitstipps der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG):

  • Gut Aufpassen: Vor dem Betreten des Eises sollte sich bereits nach möglichen Rettungsmitteln umgesehen werden. Geeignet dafür sind lange Äste, Stangen oder Schlitten. Generell sollte die Eisfläche nicht alleine betreten werden. Nur wenn das Eis dick genug ist und keine Warnhinweise zu sehen sind, kann man Schritte auf dem zugefrorenen Gewässer wagen. Ebenfalls sollte man sich von offenen Stellen im Eis weitläufig fern halten. 
  • Wenn man eingebrochen ist: Die Zeit bis zur Unterkühlung ist kurz. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und auf sich aufmerksam zu machen, sodass andere Menschen am Ufer einen Notruf absetzen können. Die Arme sollten über der Oberfläche der Eisfläche ausgebreitet werden, um den Körper langsam auf das Eis zu schieben. So kann das Ufer kriechend erreicht werden. Heftige Bewegungen sollten unter allen Umständen vermieden werden.
  • Wenn jemand anderes ins Eis eingebrochen ist: Das sofortige Absetzen eines Notrufs ist Pflicht. Gleichzeitig sollen Passanten andere Menschen auf der Eisfläche auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Wenn möglich, sollte es vermieden werden, die Eisfläche zu betreten. Dabei können Hilfsmittel wie Äste, Schals, Seile etc. nützliche Hilfsmittel sein. Falls das Eis doch betreten werden muss, sollte man sich vorab mit einem Seil oder einer Leine von anderen Personen sichern lassen. Der Einbruchstelle sollte man sich flach auf dem Eis liegend nähern. Hilfsmittel wie ein Brett oder ein umgedrehter Schlitten sollte man nutzen, um den Druck auf das Eis auf eine größere Fläche zu verteilen. Vorsicht: Wenn dem Eingebrochenen die Hand gereicht wird, könnte er den Helfer mit ins Wasser ziehen. Daher sollte auch hier auf ein Hilfsmittel zurückgegriffen werden.

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