Existenzangst im Knoblauchsland: Landwirte in Sorge
6.2.2015, 07:59 UhrDie Zukunft des Knoblauchslandes als Gemüseanbaugebiet wurde in der vollbesetzten Boxdorfer Mehrzweckhalle mehrfach angesprochen. Ob es um von Hochwasser betroffene Äcker, um ökologische Ausgleichsflächen auf Feldern oder um das in Arbeit befindliche "agrastrukturelle Entwicklungskonzept" der Stadt Nürnberg ging: Etliche Landwirte sprachen von "Riesenproblemen", mit den sie zwischen Almoshof, Neunhof und Großgründlach zu kämpfen haben - inklusive großen Existenzängsten.
Umweltreferent Peter Pluschke betonte, dass die Stadt diese Ängste "sehr ernst" nehme. Folglich versprach er ein Hochwasserkonzept für die betroffenen Stadtteile bis Ende 2015 - nach fünfjährigem Planungsprocedere. Beim Mitwirken seien aber "alle gefragt". Oberbürgermeister Ulrich Maly brach am Ende eine Lanze für die große Bedeutung einer "stadtnahen Landwirtschaft". Dabei kündigte er seine vermittelnden Dienste beim Ausgleich der Interessen an.
Zahlreiche Themen wurden in gut zweieinviertel Stunden angesprochen. Beim Busnetz versprach Baureferent Daniel Ulrich ein "Nachjustieren" und eine möglichst von allen getragene Lösung für eine schnelle Route zum Airport. Für ein offenes Jugendangebot in Großgründlach soll mit dem Jugendamt nach Lösungen gesucht werden. Und den illegalen Schwerlastverkehr aus Sack will man durch verstärkte Polizeikontrollen aus Boxdorf verbannen.
Während es aus Höfles ein Dankeschön an VAG und Stadtverwaltung für die zwei Bushaltestellen gab, freuten sich OB Maly, Bürgermeister Christian Vogel und Co. über die große HIlfsbereitschaft der Knoblauchsländer. Während des Abends wurden spontan Patenschaften für ein Hochbeet und einen Hundekot-Tütenspender angeboten.
Als vorbildlich gilt zudem die Welle der Sympathie, die Flüchtlingen in Boxdorf entgegengebracht wird. Entsprechende Unterstützung versprach Konrad Schuh von der Bürgergemeinschaft Neunhof für seinen Ortsteil, wo demnächst ebenfalls eine Unterkunft eingerichtet wird. An einen anwesenden Stadtrat gerichtet sagte ein Besucher: "Ich freue mich sehr, in einem solchen Statteil zu leben - hier heißt es ,willkommen' und nicht Ausländerstopp!"
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