Fürther Straße: Lautstarker Protest nach schweren Unfällen
1.3.2019, 19:10 Uhr
"Wir sind hier, weil wir was ändern wollen", sagt Sabrina Waldenburger, Erzieherin im Familienzentrum Reutersbrunnenstraße. "Unsere Kinder müssen in einem geschützten Rahmen zur Schule und in den Hort kommen können." Das aber ist aus Sicht der Initiatoren derzeit nicht gewährleistet. Wie berichtet, sind in den vergangenen acht Monaten drei Kinder bei Unfällen verletzt worden, ein neunjähriges Mädchen starb, nachdem es von einem Auto erfasst worden war.
Ihre Tochter müsse die vielbefahrene Straße zwei Mal täglich überqueren, sagt Barbara Seyfarth. "Mein Mann hat sie einmal gerade noch rechtzeitig von der Straße gezogen." Obwohl die Ampel für die Fußgänger Grün angezeigt habe, sei ein Lkw über den Überweg gerast. Morgens passt jetzt ein Schülerlotse auf, nachmittags holt Seyfarth ihre siebenjährige Tochter ab.
Die Ampelphasen für die Fußgänger seien viel zu kurz, kritisiert Heinz-Claude Aemmer, Vorsitzender des Bürgervereins Gostenhof, der kurzfristig die Leitung der Protestaktion übernommen hat. Um das zu demonstrieren, überqueren die Teilnehmer immer wieder bei "Grün" die Straße und bremsen so auch den Verkehr aus. Mehr Ampeln, eine einspurige Verkehrsführung oder eben längere Rotphasen für die Autofahrer — die Liste der Forderungen ist lang. "Hauptsache, die Raserei hat ein Ende", sagt Doris Fink, die sich ebenfalls um ihre Kinder sorgt. "Von mir aus kann auch alle 20 Meter eine Ampel stehen."
Auch die Stadt sieht Handlungsbedarf. Da die Fürther Straße eine Bundesstraße ist, kann die Kommune allerdings nicht so ohne weiteres ein Tempolimit verhängen. Möglicherweise könne das mit dem Hinweis auf die Lärmbelastung über einen Umweg gelingen, sagt Aemmer. "Ich hoffe, wir kriegen da bald was durch." An der Protestaktion waren neben dem Bürgerverein auch Elternbeirat und Hort der Reutersbrunnenschule beteiligt.
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