Streitpunkt Tierwohl

Geplante Pavian-Tötung: Protestaktion von Tierschützern vor dem Nürnberger Tiergarten

Anne-Sophie Reiß

Volontär

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17.2.2024, 16:04 Uhr
Tierschützer von Peta und ARIWA demonstrierten am Samstag vor dem Nürnberger Tiergarten gegen die Pläne zur Tötung der Paviane.

© Anne-Sophie Reiß Tierschützer von Peta und ARIWA demonstrierten am Samstag vor dem Nürnberger Tiergarten gegen die Pläne zur Tötung der Paviane.

Die Diskussion um die Tötung der Guinea-Paviane im Nürnberger Tiergarten geht weiter. Am Samstag kam es deswegen zu einer Protestaktion der Tierrechtsorganisationen Peta und Animal Rights Watch (ARIWA) vor den Toren des Zoos im Lorenzer Reichswald.

Der Tiergarten hat seine Entscheidung publik gemacht, mehrere Paviane töten zu müssen, da das Gehege zu klein für die 45 Tiere sei. Zum Wohl der Tiere soll die Gruppe nun schrittweise reduziert werden, berichtet der Tiergarten. Außerdem prüfe man gerade, neue Angebote von Einrichtungen, die die überzähligen Affen übernehmen wollen.

Tötung gesunder Tiere

Die Pläne sind umstritten. So kritisierte der Deutsche Tierschutzbund bereits in einer Stellungnahme, dass der Tiergarten oder andere Zoos Platz für die Affen schaffen sollten, statt eine Tötung zu planen.

Auch die Tierrechtsorganisationen Peta und ARIWA sind gegen die Pläne. "Das Problem ist der Gedanke, dass gesunde Tiere getötet werden sollen, um Platz zu schaffen", sagt Niko von Peta. Bereits 2016 sei auch von Medien darauf aufmerksam gemacht worden, dass es zu viele Paviane in dem kleinen Gehege gäbe.

Der Tiergarten habe aber zugelassen, dass sich die Affen weiter vermehren und wolle jetzt das Problem lösen, in dem Individuen getötet werden. "Dieser Umgang mit den Tieren ist einer der vielen Punkte, der zeigt, warum der Tiergarten nicht mehr zeitgemäß ist", erklärt Niko.

Ziel des Protestes wäre es nicht, Besucher des Tiergartens zu verurteilen oder gar abzuhalten. Es ginge besonders darum, um auf die Problematik vom Zoos aufmerksam zu machen, erklärten die Organisatoren zu Beginn. Insgesamt kamen rund 50 Menschen zu der Demonstration.