Grapscher am Wöhrder See: CSU fordert Rad-Polizisten
24.9.2016, 11:00 UhrDie Masche ähnelt sich nahezu immer: Ein Radler am Wöhrder See fährt an eine Joggerin heran, fasst ihnen von hinten an den Po. Und verschwindet schnell wieder.
Sexuelle Belästigungen am Wöhrder See, aber auch Vandalismus auf Spielplätzen in der Stadt oder Heroinspritzen in Sandkästen: Die CSU-Stadtratsfraktion geht davon aus, dass Fahrradstaffeln der Polizei die Täter schneller erwischen können als Fußstreifen oder Beamte in Dienstwagen. Stadtrat Marcus König wird da sehr deutlich: "Die Delikte der vergangenen Monate zeigen, dass es gerade bei sehr mobilen Störungen oder Straftaten Lücken in der Aufklärung gibt. Daher sollten wir auch in der Mobilität von Ordnungs- und Sicherheitskräften flexibler werden."
König ärgert, dass die Polizei am Wöhrder See noch keinen Grapscher festnehmen konnte. Seiner Fraktion gehe es auch darum, das subjektive Sicherheitsgefühl - dort vor allem das der Joggerinnen - zu verbessern. Er habe mit Polizeipräsident Johann Rast und der Polizei-Gewerkschaft über Fahrradstaffeln gesprochen und dabei durchaus Offenheit für den Vorstoß herausgehört.
Auch "Kampfradler" im Visier der Polizei
In Nürnberg sind laut Polizei-Sprecherin Elke Schönwald immer mal wieder "anlassbezogen" Streifenbeamte auf Diensträdern unterwegs. Und zwar stets in Zivil, "da es derzeit keine geeignete Uniform für Fahrradfahrer gibt.“ Ob radelnde Beamte auch am Wöhrder See unterwegs sind oder ob es andere Einsatzschwerpunkte für sie gibt, will Schönwald aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht sagen.
Die CSU möchte Radstaffeln der Polizei auch gegen rüpelhafte "Kampfradler" in der Innenstadt eingesetzt wissen. Außerdem sollte sich die Stadt überlegen, ob sie für ihre Ordnungskräfte und die Parkaufsicht ebenfalls Diensträder anschafft.
Bürgermeister und Sör-Chef Christian Vogel (SPD) hält davon nichts. "Für die Sicherheit ist die Polizei zuständig", Noa-Kräfte dürften schließlich niemanden festhalten. Vogel ist aber durchaus dafür, Polizisten radelnd auf Streife zu schicken.
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