Großrazzia: Polizei geht in Nürnberg gegen Schleuser vor

Bremen - Mit gefälschten Pässen, erschlichenen Einreisepapieren, fingierten Arbeitsverträgen und Scheinadressen sollen Schleuser Arbeitnehmer von Albanien nach Deutschland gebracht haben. Nun ist die Bundespolizei mit einem Großaufgebot von 620 Beamten in Nürnberg, Bremen und im niedersächsischen Ritterhude gegen acht Schleuser vorgegangen.

Die Aktion richtete sich konkret gegen acht tatverdächtige Männer im Alter von 31 bis 68 Jahren mit deutscher, nordmazedonischer, albanischer und türkischer Staatsangehörigkeit. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bremen wurden am Mittwoch insgesamt 25 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.

Die Liste der Vorwürfe gegen die Männer ist lang. Sie sollen nach Polizeiangaben Arbeitnehmer in Albanien angeworben, Arbeitsverträge zur Visumserschleichung fingiert und gefälschte italienische oder griechische Pässe besorgt oder hergestellt haben. In Deutschland selbst sollen sie dann Räume an die Albaner vermietet, ihnen Jobs vermittelt und bei Behördengängen und Kontoeröffnungen geholfen haben.

Den Männern wird das Einschleusen von Ausländern und Urkundenfälschung vorgeworfen. Durchsucht wurden unter anderem Wohnungen und Arbeitsplätze der Beschuldigten und der geschleusten Arbeitnehmer. Die Polizei werte nun Handys und Speichermedien aus, hieß es. Als Zufallsfund stellten die Beamten einen Revolver und zwei Jagdgewehre sicher.

Wie ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Hannover bestätigte, haben die Einsatzkräfte in Nürnberg ein Objekt durchsucht. Die Hauptverdächtigen würden jedoch nicht aus Franken kommen. Weitere Details wollte die Polizei allerdings nicht nennen, "um den Einsatzerfolg nicht zu gefährden".