Hauptbahnhof: Bahn will neuen Fußgängertunnel bauen

20.9.2016, 06:00 Uhr
Hauptbahnhof: Bahn will neuen Fußgängertunnel bauen

© Oliver Acker/www.digitale-luftbilder.de

Das bestätigte ein Bahn-Sprecher der NZ. Die Planungen für den Fußgängertunnel, der ein Durchstich der Osthalle des Hauptbahnhofs Richtung Südstadt wäre, sollen im Februar 2017 abgeschlossen sein, heißt es in einem Brief an die Stadt. Bei der Bahn geht man davon aus, dass nach vier bis fünf Monaten Planungsrecht vorliegt, so dass 2018 mit dem Bau des Fußgängertunnels unter den Gleisen begonnen werden kann, wenn nicht gegen das Projekt geklagt wird. 2018 soll auch der Nelson-Mandela-Platz umgestaltet werden. Bei der Bahn heißt es, dass die rechtliche Basis für den Bau des Osttunnels, mit der die Südstadt besser angebunden wird, eine Vereinbarung mit der Stadt ist, die auch die Aufteilung der Kosten regelt. Einzelheiten können aber erst nach Abschluss der Planungen bekanntgegeben werden.

Bürgermeister Christian Vogel bestätigte das Angebot der Bahn: "Wir wurden vor wenigen Tagen informiert, dass die Bahn grundsätzlich an einer Einigung interessiert ist. Die Einzelheiten sollen bei einem Termin erörtert werden. Die Zusage ist aber mit Vorsicht zu genießen, da in der Vergangenheit immer wieder Zusicherungen über den Baubeginn gegeben wurden, allerdings nie schriftlich." Wenn es eine feste Zusage und keine Absichtserklärung ist, dann will der Bürgermeister die Öffentlichkeit informieren. Der Bau des Osttunnels fällt in den Zuständigkeitsbereich von Sör, und deshalb ist Vogel zuständig.

Streit um Kostenaufteilung

Den Bau des Osttunnels wünscht sich die Stadt schon seit 1998. 2000 sagte die Deutsche Bahn die Realisierung des Fußgängertunnels zu. Das Projekt kam aber nicht voran, weil die Stadt auf dem Standpunkt stand, dass die Deutsche Bahn allein für die Kosten aufkommen müsse. Über Jahre hinweg wurde das Vorhaben hin- und hergeschoben, denn das benötigte Geld hatten beide Partner nicht. Es kam aber dann doch zu einer grundsätzlichen Einigung der Kostenaufteilung. Allerdings nicht prozentual, sondern aufgrund von konkreten Zahlen. Vogel befürchtet, dass die Baukosten inzwischen erheblich gestiegen sind und die Stadt sich schwertut, ihren Anteil zu finanzieren.

In den nächsten Jahren ist der städtische Investitionshaushalt eigentlich schon komplett auf Projekte festgelegt. Im Jahr 2000 hatte die Bahn gefordert, dass der Bau des Osttunnels nur Sinn macht, wenn auch der Vorplatz des Hauptbahnhofs und die Königstorpassage modernisiert werden: Diese beiden Vorhaben sollen 2017 fertig sein.

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