Langwasser muss seine Kirchweih ohne Festzug feiern

31.3.2018, 05:23 Uhr
Fotos, die in diesem Jahr in Langwasser keiner knipsen wird: Der bei Teilnehmern und Zuschauern gleichermaßen beliebte Festzug am Kirchweihsonntag wird heuer nicht stattfinden, wie der Bürgerverein mitteilt.

© Stefan Hippel Fotos, die in diesem Jahr in Langwasser keiner knipsen wird: Der bei Teilnehmern und Zuschauern gleichermaßen beliebte Festzug am Kirchweihsonntag wird heuer nicht stattfinden, wie der Bürgerverein mitteilt.

Gerhard Berr ist nicht begeistert. Um genau zu sein, ist er sogar absolut unglücklich über die Tatsache, dass er den Bruch mit einer langjährigen Tradition bekanntgeben muss: Die Kirchweih in Langwasser wird in diesem Jahr erstmals ohne den durchaus beliebten Festzug durch den Stadtteil stattfinden müssen.

Seit vielen Jahrzehnten organisiert der Bürgerverein das Rahmenprogramm rund um die Kirchweih - darunter eben auch jenen Festzug. Im vergangenen Jahr nahmen 1000 Menschen an dem Rundgang durch Langwasser aktiv teil, darunter sechs Musikgruppen und Spielmannszüge und allen voran natürlich das Pferdegespann des Hauptsponsors Neumarkter Lammsbräu. "Ohne das Engagement und die Anstrengungen der Mitwirkenden an einem Sonntagnachmittag wäre so ein Festzug nicht möglich", sagt Gerhard Berr, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins und Veranstaltungsleiter rund um die Kirchweih.

Am Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer würde es wohl auch in diesem Jahr nicht mangeln. "Aber uns zwingen einige andere Umstände dazu, in diesem Jahr keinen Festzug zu organisieren. Auch das Rahmenprogramm der Kirchweih werden wir nicht machen", sagt Berr.

Ein Grund dafür ist der fehlende Platz, um den Zug geordnet aufzustellen. In den vergangenen Jahren haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Parkplatz des Gemeinschaftshauses gesammelt. Da dieser nun mit Baucontainern zugestellt ist, fehlt dem Bürgerverein ein geeigneter Ort, der zum einen genug Raum bietet und zum anderen auch zentral liegt. Zwar habe es Ausweichmöglichkeiten gegeben, so Berr, doch dann wäre die Laufstrecke des Zuges etwa um die Hälfte kürzer ausgefallen.

Gespräche mit dem Ordnungsamt brachten keine Lösung

Auf beengtem Raum Musikgruppen, Sportvereine, Pferdegespann und Co. aufzustellen, kommt für den Verantwortlichen nicht infrage: "Wenn da etwas passiert, zum Beispiel wenn die Pferde erschrecken und die anderen Teilnehmer nicht ausweichen können, hafte ich als Privatmann dafür." Zwar habe es Gespräche mit dem Ordnungsamt und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas sowie dem Festwirt und dem Schaustellerverband gegeben, für dieses Jahr hätten diese allerdings kein für alle Seiten akzeptables Ergebnis gebracht. "Die Zeit ist jetzt auch einfach zu knapp, um noch etwas zu organisieren", so Berr, der im Vorfeld schon signalisiert hatte, dass der Bürgerverein unter solchen Umständen keinen Festzug organisieren kann und will. "Leider kam da keine Unterstützung seitens des Ordnungsamtes und anderer Stellen."

Auch mit dem Festwirt sei die Abstimmung bislang nicht ganz einfach gewesen. Am runden Tisch habe man sich nun immerhin ausgesprochen. "Nächstes Jahr sollen die Modalitäten frühzeitig festgelegt werden, so dass es uns wieder möglich ist, einen Festzug zu organisieren", so Berr. Für dieses Jahr ist der Zug leider abgefahren.

Bilder aus dem Jahr 2015: 

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