Mordfall Morchutt: Wenig Andrang beim DNA-Test

7.4.2014, 21:07 Uhr
Nur 170 von 700 Männern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren kamen der Aufforderung nach, eine Speichelprobe abzugeben.

© Bodo Marks/Archiv (dpa) Nur 170 von 700 Männern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren kamen der Aufforderung nach, eine Speichelprobe abzugeben.

Rund 700 Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren hatte die Kripo zur freiwilligen Speichelprobe am vergangenen Wochenende gebeten. Knapp 170 Probanden folgten dem Aufruf, in das Gemeindehaus der Kirchengemeinde „Verklärung Christi“ an der Ajtoschstraße (Steinbühl) zu kommen. Bei der ersten Runde Mitte April hatten sich rund 130 von fast 1100 eingeladenen Männern zu dem freiwilligen Test eingefunden.

Die aktuellen Speichelproben wurden ans Bayerische Landeskriminalamt (LKA) in München geschickt. Dort sollen sie in einem automatisierten Verfahren untersucht und mit den DNA-Mustern verglichen werden, die die Kripo in der Mordwohnung sichern konnte. Beobachter gehen nicht davon aus, dass die Labortests eine Übereinstimmung zutage fördern werden. Immerhin werden die Ermittler am Ende der zweiten Auswertung wissen, welche 300 Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in der Wohnung der Ermordeten waren.

Wie mehrfach berichtet, wurde die 85 Jahre alte Anneliese Morchutt in einer Juni-Nacht 2013 in ihrer Wohnung überfallen und getötet. Nach eingehenden Bewertungen durch die Operative Fallanalyse des LKA (früher: Profiler) gehen die Ermittler davon aus, dass die Täter im Umfeld des Mordopfers leben bzw. gelebt haben dürften. Vermutlich beobachteten sie Anneliese Morchutt, die trotz ihrer eingeschränkten finanziellen Verhältnisse sehr gepflegt und gut gekleidet in der Öffentlichkeit auftrat.

Vor diesem Hintergrund fokussierte sich die Ermittlungsgruppe „Elsass“ beim Reihen-DNA-Test auf Männer zwischen 20 und 40 Jahren, die im Sommer 2013 im Areal zwischen Frankenstraße, Siemensbrücke und Maffeiplatz lebten oder deren Mobiltelefone in der Tatnacht 22./23. Juni 2013 nahe der Tatwohnung an der Elsässer Straße im Netz eingeloggt waren.