Noch mehr Brezen: Kolb erweitert Produktion

3.12.2013, 09:04 Uhr
Noch mehr Brezen: Kolb erweitert Produktion

© Simulation: Kolb

12 bis 13 Stunden läuft derzeit der Ofen in der Backstube von Brezen Kolb in der Fürther Straße. „Mehr geht nicht“, sagt der 28-jährige Peter Kolb, der zusammen mit seiner Frau Jessica den Traditionsbetrieb in der dritten Generation führt. Gegründet wurde die Brezen-Bäckerei 1957. Inzwischen gibt es 26 Verkaufsstände und ein Café.

Darüberhinaus werden etliche Großkantinen und Schulen beliefert. Doch die Nachfrage ist in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass die Kolbs das Wagnis eines Neubaus eingehen. Auch haben sie gute Erfahrungen mit einem 2012 eröffneten Stehcafé gemacht.

Morgen findet der Spatenstich in der Ostendstraße 136–138 für eine 4000 Quadratmeter große Brezenbäckerei statt. Das Grundstück hat eine Fläche von 6500 Quadratmetern. Betreut wird das Projekt von dem Nürnberger Architekturbüro Hagen. Im September 2014 soll die vollautomatische Produktion anlaufen. Das Stammgeschäft in der Fürther Straße bleibt als Verkaufsfläche erhalten.

Bald gibt es auch süße Varianten im Sortiment

Statt 3000 Brezen kann Kolb dann 6000 Brezen in der Stunde backen. Mit der Erweiterung steigt Kolb auch in das Versandgeschäft ein. „Für die Exilnürnberger wollen wir die Brezen deutschlandweit verschicken“, sagt Jessica Kolb. Geplant ist, dass die Brezenrohlinge teilweise gebacken und danach eingefroren werden. Die Empfänger brauchen die Brezen dann nur noch aufzubacken. Neu im Sortiment werden auch süße Brezen sein: Brezen aus süßem Hefeteig können mit Schokolade überzogen und mit Sahne oder Pudding gefüllt werden.

Peter Kolb hat Bäcker gelernt und auch eine betriebswirtschaftliche Schulung absolviert. Die Kolbs stehen aber jeden Tag selber in der Backstube, denn der Brezenteig reagiert ganz empfindlich auf das Wetter und auf die Hefemenge. Wenn es kalt ist, dann muss das Wasser erwärmt werden. „Wenn es aber zu warm ist, dann werden die Brezen breit“, erklärt Kolb. Um das zu steuern, braucht es trotz Technik viel Erfahrung. Kolb verwendet ausschließlich Weizenmehl, Malzmehl, Meersalz, Wasser und Hefe. „Auf Schweinefett, wie es das ursprüngliche Brezen-Rezept vorsieht, verzichten wir bewusst“, so Kolb. Muslime und Vegetarier schätzen diesen Verzicht.

Der 25 Meter lange Ofen in der neuen Produktionsstätte wird ein Steinofen sein, damit die Brezen knusprig sind. Oft werden sie auf Blechen gebacken: Darunter leidet die Röschheit der Brezen.

Derzeit haben die Kolbs 40 Mitarbeiter. Sie suchen aber schon jetzt Verkäufer, Bäcker sowie Backstubenleiter. Über Umsatzzahlen und Investitionskosten schweigen die Kolbs.
 

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