Nürnberger Jugendliche fordern mehr Unterstände

26.10.2014, 07:59 Uhr
Nürnberger Jugendliche fordern mehr Unterstände

© Susemihl

„Im Stadtteil ist es zu dunkel“, erklärt Dorothee. Die 15Jährige hat im Winter Angst, allein nach Hause zu gehen. Andere Jugendliche aus Schoppershof, Wöhrd und Rennweg stimmen ihr zu. Vor allem die Beleuchtung in der Willibald-, Heerwagen- und LudwigFeuerbach-Straße sei „indiskutabel“.

Mladen macht sich für den Fußballplatz am Rechenberg stark. Auch dort hapere es mit der Beleuchtung und es fehle ein Unterschlupf, wenn es regnet. „Der Rechenberg muss auch für Mädchen geeignet sein“, wirft Aische ein. Beide hoffen auf ein Mitspracherecht für Jugendliche bei der 2015 geplanten Neugestaltung des Rechenbergs.

Höhere Zäune

Danach geht es um den Fenitzerplatz. „Auch hier fehlt ein Unterstand. Außerdem werden wir am ,Feni‘ nach 21 Uhr verscheucht“, klagt Raphaela. Anschließend steht das Fußballfeld am Kinder- und Jugendhaus Klüpfel im Brennpunkt: Größere Tore mit Netzen, bessere Beleuchtung, höhere Zäune werden gewünscht.

Ein weiteres Ärgernis ist die Radweglücke in der Bayreuther Straße. „Da ist kein Platz, obwohl ich meinen Bauch einziehe“, erklärt ein Jugendlicher und erntet großes Gelächter. Und Amin setzt sich für ein Fast-Food-Restaurant in Schoppershof oder am Rennweg ein. „Weil es lecker ist“, erläutert der 16-Jährige.

An diesem Abend sind auch einige Stadträte anwesend, die nun die Themen dem Jugendhilfeausschuss ins Rathaus tragen werden. Claudia Arabackyj, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, nimmt die Vorschläge entgegen. Die SPD- Politikerin bedankt sich bei den Anwesenden und stellt klar: „Die Jugendlichen wünschen sich keine seltsamen Sachen, sondern pragmatische Dinge, die wichtig für ihre Lebenswelt sind.“

Bei „laut!“ wird nicht nur geredet. Es gibt auch ein Buffet und für die musikalische Untermalung sorgen Maila Loli und ihre Gitarre sowie der Gospelchor „In his name“. „Es war eine sehr intensive und schöne Jugendversammlung“, unterstreicht Nives Homec am Ende. „Wir geben keine Themen vor und wollen im Vorfeld auch nicht wissen, um was es gehen soll“, betont die Organisatorin der „laut!“-Veranstaltungen.

Mitmachen konnten an diesem Abend alle im Nürnberger Nordosten lebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 21 Jahren. Im vergangenen Jahr standen, laut Homec, die Themen öffentlicher Raum, Schulhöfe und Bolzplätze im Fokus.

Rund 40 Jugendliche sind diesmal wieder zuerst in zwei Workshop-Gruppen aufgeteilt worden, um ihre Anliegen vorzubringen. Und Homec stellt fest: „Erstaunlich ist wieder gewesen, dass Mädchen die Bürgerversammlung für junge Leute genauso nutzen wie Jungs.“

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