Pegnitztal unter Wasser: Anwohner ärgern sich

17.3.2020, 09:40 Uhr
Das Hochwasser ist zwar an einigen Stellen schon zurückgegangen, trotzdem ist der Weg hinter der Satzinger Mühle ins Pegnitztal-Ost weiter gesperrt.

© Foto: Michael Matejka Das Hochwasser ist zwar an einigen Stellen schon zurückgegangen, trotzdem ist der Weg hinter der Satzinger Mühle ins Pegnitztal-Ost weiter gesperrt.

Das Wasserwirtschaftsamt will den Sandfang am Wehr von Sand und Kies reinigen und im gleichen Zuge auch noch eine Fischtreppe bauen. "Das muss sein, weil aktuell nicht alle Fische das Wehr überwinden können", erklärt Ulrich Fitzthum, Leiter des Amtes.


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Um die notwendigen Arbeiten durchführen zu können, wurde das Wasser über die Satzinger Mühle umgeleitet. Ganz zum Unverständnis eines Anwohners. Seit 15 Jahren geht er regelmäßig mit dem Hund in der Gegend spazieren. Früher habe es dort nie Überschwemmungen gegeben. Erst durch die Sperrung des Wehrs durch das Wasserwirtschaftsamt sei das Biotop überhaupt überschwemmt worden, so sein Vorwurf. "Da fragt man sich schon: Wissen die, was sie tun?"

Arbeiten sollen weitergehen

Fitzthum kennt die Vorwürfe zur Genüge. Und ja, auch er gibt zu, dass die Sperrung die aktuelle Lage verschärft habe. Allerdings: Die Wassermenge sei seit einigen Wochen außergewöhnlich – auch ohne die Sperrung hätte es Überschwemmungen gegeben, meint der Behörden-Chef. Die starken Niederschläge der vergangenen Wochen bewertet er dennoch positiv: "Natürlich ist das für unsere Baustelle nicht gut. Aber die Natur freut sich, dass es endlich wieder mehr geregnet hat."

Ein Anwohner kritisiert außerdem, Bäume in dem Bereich seien ebenfalls nur aufgrund der hohen Wassermengen umgestürzt. Fitzthum widerspricht: Ein Baum liege in dem abgesperrten Bereich. Dieser sei aber nachweislich faul gewesen; "Sturm Sabine" habe ihn schließlich umgerissen. "Bäume, die nah am Wasser stehen, müssen höhere Wasserstände aushalten können, und das tun sie auch."

Die Bauarbeiten seien durch die Wassermengen allerdings eingeschränkt worden, erklärt Fitzthum, konfrontiert mit einem weiteren Vorwurf eines Lesers. Der hatte bemängelt, dass weder in den Faschingsferien noch danach viel auf der Baustelle gearbeitet worden sei – und das, obwohl das Wasserwirtschaftsamt die Arbeiten nur in einem begrenzten Zeitraum durchführen kann.

Bis Ende März müssen die Umbauten fertig sein. Danach beginnt die Brutzeit der Kormorane und Reiher. Trotz der Überschwemmungen hofft Fitzthum, den Zeitplan einhalten zu können. "Wenn die Wetterprognosen so bleiben, dann können wir in der kommenden Woche anfangen."