Seniorin fällt auf Trickbetrüger herein
Polizeibericht Nürnberg: Schockanrufer erbeuten fast sechsstellige Summe
Lokalredaktion Nürnberg
Eine Seniorin aus Langwasser-Nord ist falschen Polizeibeamten auf den Leim gegangen - mit fatalen Folgen. Sie übergab den Trickbetrügern am Mittwoch Wertgegenstände und Bargeld von einem geschätzten Gesamtwert in fast sechsstelliger Höhe.
Laut Polizeibericht hatte die Frau am Vormittag einen Anruf eines angeblichen Beamten der Kriminalpolizei erhalten. Der Anrufer berichtete, dass ihre Enkelin in einen schweren Unfall verwickelt sei, bei dem ein anderer Mensch zu Schaden gekommen sei. Um eine Haft abzuwenden, sei die Zahlung einer sechsstelligen Kaution erforderlich.
Verhaltenstipps der Polizei
Den Betrügern gelang es durch geschickte Gesprächsführung, die Seniorin dazu zu bewegen, gegen Mittag Wertgegenstände und Bargeld mit einem knapp sechsstelligen Gesamtwert an einen Abholer zu übergeben. Dieser Mann kam zu ihr nach Hause in den Schneefernerring.
Der Beschreibung nach ist der Gesuchte etwa 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß, dick, hatte kurze Haare und einen Dreitagebart. Er trug eine schwarze Jogginghose, ein himmelblaues T-Shirt sowie braune Lederschuhe. Die Nürnberger Kriminalpolizei bittet Zeugen, die am 6. Juli zwischen 10 und 13 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Schneefernerrings beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer (0911) 2112-3333 zu melden.
Das Polizeipräsidium Mittelfranken warnt zugleich eindringlich vor dieser perfiden Betrugsmasche und bittet die Öffentlichkeit, ältere Angehörige oder Nachbarn aufzuklären. Insbesondere rät die Polizei:
– Sprechen Sie mit Angehörigen über Gefahren durch betrügerische Telefonanrufe.
– Wenn Ihre Telefonnummer nicht im Telefonbuch stehen soll, lassen Sie die Nummer dort löschen.
– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
– Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder nach Ihren Vermögensverhältnissen ausfragen.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen. Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern.
– Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei. Scheuen Sie sich nicht davor, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.
– Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei der Polizei an.
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