Rätselraten um Gründe

"Schweren Herzens": Beliebtes Nürnberger Szene-Café schließt plötzlich - Fans entsetzt

Tobi Lang

Redakteur

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28.10.2023, 12:25 Uhr
Für das Frühstück war das Café Mainheim bekannt, nun müssen sich Fans des Lokals anderswo versorgen, denn: Vorerst ist Schluss. 

© Picasa Für das Frühstück war das Café Mainheim bekannt, nun müssen sich Fans des Lokals anderswo versorgen, denn: Vorerst ist Schluss. 

Stullen, Kuchen, die Tartes - die Liste der Gründe für Stammgäste das Café Mainheim im Herzen Gostenhofs zu besuchen, war lang. Damit ist nun auf unbestimmte Zeit vorerst Schluss, denn: Überraschend kündigten die Betreiber des Lokals das plötzliche Aus der Szene-Institution an. Gerechnet haben damit offenbar die wenigsten Besucher, denn in den Kommentarspalten unter den Social-Media-Posts des Café Mainheims ist die Trauer groß. "Sehr, sehr schade. Beste Tarte und Grapefruit-Limo. Werd ich sehr vermissen", kommentiert beispielsweise eine Kundin. Ein anderer schreibt hoffnungsvoll: "Ein Lieblingsort. Ich hoffe nur eine Pause."

Tatsächlich ist unklar, wie es mit dem Café Mainheim weitergeht. Auf Instagram schreiben die Betreiber, dass das Lokal "bis auf Weiteres geschlossen bleibt". Ob und wann es weitergeht, ist unklar - und offenbar auch fraglich. Denn: Die Zukunft lassen die Gastronomen hinter dem Szene-Treff ausdrücklich offen. "Dazu haben viele Faktoren beigetragen und letztendlich ist der wirtschaftliche Druck einfach zu groß geworden", heißt es. Welche Umstände konkret zur Schließung führten, lassen die Betreiber aber zunächst offen. "Wir bedanken uns für die jahrelange Treue und hoffen auch weiterhin bekannte Gesichter in der Nachbarschaft zu sehen."

Café-Aus in Gostenhof: Genaue Gründe unklar

Studenten und junge Nürnberger frequentierten das Café Mainheim recht häufig, nicht zuletzt wegen des Frühstücks und der entspannten Atmosphöre. Die Betreiber sind in Gostenhof verwurzelt - ganz kritikfrei war die Existenz des Lokals aber nicht. 2016 beispielsweise beschmierten Unbekannte die Scheibe des Mainheim. "Juppies Fuck Off" stand darauf, wenige Wochen später prangte ein Graffiti mit "Scheiß Hipster" an dem Laden.

Als Schicki-Miki-Laden, der an der Gentrifizierung Gostenhofs mitwirke verstanden sich die Betreiber nie. "Als würden wir hier die großen Umsätze machen. Wir sind ein kleiner Arbeitgeber mit 15 bis 20 Leuten", sagte eine der Geschäftsführerinnen damals unserem Medienhaus - und ließ das Graffiti demonstrativ stehen. "Zum einen wollen wir den Schmierfinken nicht hinterher putzen, zum anderen fühlen wir uns überhaupt nicht angesprochen." Nun scheint das Kapitel "Mainheim" in Gostenhof geschlossen. Zumindest vorerst.

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