Sechs Kinder verlangen einer Mutter alles ab

23.11.2015, 12:14 Uhr

Der Wecker klingelt, wie bei vielen, um sechs Uhr morgens. Manchmal ist sie schon vorher wach, unruhig und besorgt, was der Tag bringt. Der Platz im Bad ist knapp, die Abläufe sind genau eingeteilt. Wenn auch nur einer aus der Reihe tanzt, kann das auch die andern ins Schleudern bringen. Einige ihrer Kinder kommen leicht aus den Federn, andere muss sie drei­mal mahnen aufzustehen. Dann gilt es, Pausenbrote zu schmieren und zu­zusehen, dass sich die älteren rechtzei­tig auf den Schul­weg machen. Neben dem Nest­häkchen bleiben allerdings die ande­ren beiden Jünge­ren noch zu Hause. Die Förderung in einer Kindertages­stätte scheitert bisher nicht etwa am Geld, sondern an fehlenden Plätzen. „Sie wären zwar aufgenommen wor­den, aber leider nur in Einrichtungen, die von uns zu weit entfernt sind. Und ich schaffe es nicht, sie jeden Tag dort­hin zu bringen oder abzuholen“, bedauert Rosina F.

Die Kindergärten in der Nachbarschaft seien hingegen ausgebucht. Als sie ihren Ältesten bekam, war sie noch nicht ganz volljährig. „Manchmal schäme ich mich, weil ich so jung war“, meint sie heute. Aber was sie durchgemacht hat und was sie empfindet, können Außenstehende allenfalls erahnen. „Eigentlich wollte ich auch keine Kinder mehr bekom­men“, verrät die Mutter, als sie die kleine Alina auf den Arm nimmt, um ihr das Fläschchen zu geben. Freilich ist ihr die Jüngste nicht weniger ans Herz gewachsen als die anderen – und zumindest die Älteren können sich inzwischen auch mal um die Kleine­ren kümmern. Das verschafft der Mutter kaum mehr als kurze Verschnaufpausen.

Unterstützung durch die Fürther Tafel

Die Wäsche türmt sich täglich zu einem Berg. Und sie will und muss selbst kochen – statt etwa bloß Fertig­gerichte aufzutischen. Bei einem Acht-Personen-Haushalt kostet allein das Gemüseputzen schon mehr Zeit als sonst. Nicht anders bei Besorgungen: Die kleineren Kinder im Schlepptau, klappert sie die drei Discounter in der Umgebung ab, in einer ersten Runde nur zum Vergleichen der Preise und Sonderangebote, erst in der zweiten wird tatsächlich eingekauft. Fast unentbehrlich: die Unterstüt­zung durch Waren von der Fürther Tafel. Und vor allem im Winter ver­geht oft keine Woche, in der nicht min­destens eines der Kinder krank ist, zum Arzt begleitet werden muss und eben zu Hause bleibt.

Zum Glück hat die Familie aktuell wenigstens keine Wohnungsproble­me: Die Mädchen und die Jungs teilen sich jeweils ein Zim­mer, am großen Tisch im Wohnzim­mer haben auch alle Platz. Der Vater hatte sich lange als Altwarenhändler durch­geschlagen und war länger arbeitslos. Seit ein paar Wochen hat er wieder einen prekären Job – auf einer Baustel­le. Täglich muss er mehr als 100 Kilo­meter pendeln. Mit dem ersten Lohn, den er nach Hause brachte, hat Rosina F. erst einmal offene Strom- und Ver­sicherungsraten beglichen.

„Freude für alle“ bittet herzlich um Unterstützung. Unsere Spendenkonten:

Sparkasse Nürnberg: DE 63 7605 0101 0001 1011 11

Sparkasse Fürth: DE 96 7625 0000 0000 2777 72

Sparkasse Erlangen: DE 28 7635 0000 0000 0639 99

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Für zweckgebundene Zuwendungen bitte Fallnummer angeben, für Spendenbescheinigungen die vollständige Adresse. Alle Spendenbeträge mit Namen werden veröffentlicht. Wer das nicht wünscht, versehe die Überweisung mit dem Vermerk „anonym“.

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