Seit vielen Jahren leer: Altes Arbeitsamt soll zum Hotel werden

18.10.2018, 05:44 Uhr
Vor Jahren habe ein Interessent vier Millionen Euro für das Gebäude am Frauentorgraben zahlen wollen. Zuletzt habe ein Investor 15 Millionen Euro offeriert.

© Michael Matejka Vor Jahren habe ein Interessent vier Millionen Euro für das Gebäude am Frauentorgraben zahlen wollen. Zuletzt habe ein Investor 15 Millionen Euro offeriert.

Immer wieder klopfen im Stadtplanungsamt Interessenten an, die das Anwesen kaufen oder mieten wollen. Das Gebäude von 1954 ist für viele Immobilien-Entwickler interessant. Doch der Eigentümer, die Firma Buta in Germany, will nicht verkaufen. Das Unternehmen beabsichtigt, das alte Arbeitsamt abzureißen und ein 5-Sterne-Hotel mit fünf Stockwerken und 200 Zimmern zu bauen. Auch eine Tiefgarage mit 80 Plätzen ist vorgesehen. Geschätzte Kosten: über 20 Millionen Euro. Die Eröffnung ist 2021 vorgesehen.

An dem Vorhaben gibt es allerdings Zweifel. Siegfried Dengler, Leiter des Stadtplanungsamts, äußert Vorbehalte: "Wir haben in der Vergangenheit immer wieder versucht, ein Verfahren anzustoßen. Doch das war sehr mühsam. Wir können nur nachfragen, haben aber keine rechtlichen Möglichkeiten, etwas voran zu bringen." Passiert ist letztlich nichts.

Dubai hat Priorität

Natürlich ist die Stadt daran interessiert, dass sich an diesem zentralen, 2600 Quadratmeter großen Grundstück endlich etwas tut. Aber sie kann den Eigentümer nicht zwingen.

Warum hat sich Buta in Germany jahrelang Zeit und die Immobilie leer stehen gelassen? Firmensprecherin Dalia Ali erklärt auf Anfrage: Buta sei mit dem Bau eines Hochhauses in Dubai sehr beschäftigt gewesen. Nun sei dieses Vorhaben abgeschlossen und man könne sich dem Nürnberger Projekt zuwenden.

Mehrfache Angebote

Ali bestätigt, dass dem Eigentümer mehrfach Angebote zum Verkauf gemacht wurden. Vor Jahren habe ein Interessent vier Millionen Euro für das Gebäude am Frauentorgraben zahlen wollen. Zuletzt habe ein Investor 15 Millionen Euro offeriert. Doch Buta wolle das Projekt selbst entwickeln. Auf die Anmerkung von nordbayern.de, dass in der Vergangenheit schon viel geredet, aber nichts passiert ist, entgegnet Ali: "Ich hoffe, dass es diesmal klappt." Und ergänzt nach kurzer Pause: "Ich bin sicher."

Der frühere Eigentümer des Arbeitsamts Volker Koch von KochInvest meint: "Buta hat nichts falsch gemacht. Ohne einen Stein umzudrehen, hat das Gebäude in den letzten Jahren angesichts der allgemeinen Entwicklung am Immobilienmarkt eine enorme Wertsteigerung erfahren." Allerdings sei es ein Jammer, dass das einstige Arbeitsamt bis heute leer steht. Damit habe er beim Verkauf nicht gerechnet. 

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