Stadt Nürnberg entfernt nun doch Liebesschlösser

15.1.2015, 08:00 Uhr
Eigentlich hieß es noch im November, die Liebesschlösser am Klappersteg beim Wöhrder See dürften hängen bleiben. Am Mittwoch allerdings gingen zwei Sör-Mitarbeiter mit schwerem Gerät gegen einige der metallenen Liebesschwüre vor.

© Barbara Zinecker Eigentlich hieß es noch im November, die Liebesschlösser am Klappersteg beim Wöhrder See dürften hängen bleiben. Am Mittwoch allerdings gingen zwei Sör-Mitarbeiter mit schwerem Gerät gegen einige der metallenen Liebesschwüre vor.

Eigentlich, so hieß es noch letzten November, drückt die Stadt Nürnberg ein Auge zu, wenn es um die Liebesbekundungen ihrer Bürger und Touristen in Form von Vorhängeschlössern geht. Am Mittwoch allerdings knipsten städtische Mitarbeiter am Klappersteg beim Wöhrder See nun doch einige Liebesschlösser ab.

Die Marschrichtung der Stadt war eigentlich klar: An historischen Bauwerken wie dem Schönen Brunnen am Hauptmarkt oder dem Kettensteg überleben die Schlösser nicht lange. „Aus kunsthistorischen und ästhetischen Gründen haben sie dort keinen Platz“, heißt es auf Nachfrage bei der Sör-Pressestelle.

An modernen Brücken hingegen sind die Liebesbeweise eigentlich geduldet. Der inzwischen auch hierzulande weit verbreitete Trend, dass frisch Verliebte ihre Zuneigung symbolisch mit Vorhängeschlössern besiegeln, wird von den Nürnbergern durchweg positiv wahrgenommen, so die Pressestelle.

Doch nun stieß das Wohlwollen scheinbar an seine Grenzen. Obwohl die Stadt im letzten November noch zusicherte, dass die Schlösser an modernen Brücken, deren Statik von der Last der Liebe nicht gefährdet wären, bleiben dürften, gingen Sör-Mitarbeiter nun doch mit Winkelschleifer und Zange ans Werk und rückten einigen Schlössern zu Leibe.

So wird es vermutlich bald auch den Schlössern an der Brücke vom Cinecittà zur Insel Schütt ergehen. In den nächsten zwei Monaten prüft und entscheidet das Hochbauamt gemeinsam mit Sör, ob die Stabilität der Brücke so stark vermindert ist, dass dem Treiben Einhalt geboten werden muss. In diesem Fall sollen die Liebenden ihre - dann doch etwas lädierten - Schlösser zurückerhalten. Der Ort, an dem die traurigen Überbleibsel gelagert werden, steht allerdings noch nicht fest.

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