Stadtrat sagt Spielhallen in Nürnberg den Kampf an

15.4.2016, 06:00 Uhr
Stadtrat sagt Spielhallen in Nürnberg den Kampf an

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Nürnberg belegt in Sachen Spielhallen einen wenig erfreulichen Spitzenplatz: In keiner anderen Stadt in Bayern gibt es, bezogen auf die Größe, mehr Spielotheken als hier. Um das zu ändern, hat die Kommune schon vor zwei Jahren einen ersten Entwurf für ein Vergnügungsstättenkonzept vorgelegt, das jetzt noch einmal überarbeitet wurde. Es soll die Zahl der Hallen mit Hilfe des Stadtplanungsrechts eindämmen.

"Spielhallen leisten keinen positiver Beitrag zu einer gesunden Stadtgesellschaft", sagt Ulrich. "Je weniger Spielhallen eine Stadt ertragen muss, desto besser." Zwar könne die Kommune kein generelles Verbot aussprechen. Doch lasse sich, je nach Standort, durchaus eine Absage begründen.

Drei Kriterien legt die Stadt dabei als Maßstab an: Spielhallen dürfen nicht zu nah an Kindertagesstätten oder Schulen stehen, sie dürfen eine geplante städtebauliche Sanierung nicht beeinträchtigen und sie müssen sich mit dem (Wohn-)umfeld vertragen.

Damit bleiben nach Angaben der Stadt nur noch "Restbereiche" übrig. Und selbst aus diesen sechs Gebieten habe man noch einige Teilflächen herausnehmen können, so Ulrich. Er hofft, dass sich die Zahl der Hallen weiterer reduzieren lässt, wenn eine im Glücksspielvertrag festgeschriebene Übergangsfrist endet. Demnach müssen die Standorte nämlich mindestens 250 Meter voneinander entfernt sein, doch greift die Regelung bislang nur bei Neuansiedelungen.

"Wir warten verzweifelt darauf, weil dann rund 50 Hallen verschwinden werden."

In Nürnberg, vor allem in der Südstadt und in Gostenhof, gibt es immer mehr Spielhallen - sehr zum Ärger der Anwohner. Doch nun will die Stadt reagieren.

In Nürnberg, vor allem in der Südstadt und in Gostenhof, gibt es immer mehr Spielhallen - sehr zum Ärger der Anwohner. Doch nun will die Stadt reagieren. © Horst Linke

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