Mord und versuchter Mord

Tödliche Schüsse in Nürnberg: Lebenslange Haft und besondere Schwere der Schuld gefordert

30.4.2024, 16:50 Uhr
Nach den tödlichen Schüssen muss sich der 29-Jährige vor Gericht verantworten.

© Daniel Löb/dpa Nach den tödlichen Schüssen muss sich der 29-Jährige vor Gericht verantworten.

Wegen der tödlichen Schüsse auf einer Nürnberger Straße soll der mutmaßliche Täter nach Forderung der Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Die Staatsanwältin plädierte am Dienstag vor dem Landgericht außerdem dafür, eine besondere Schwere der Schuld festzustellen. Eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren wäre dann nahezu ausgeschlossen.

Der 29-jährige Türke muss sich in dem Prozess unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes verantworten. Er soll im Oktober 2022 vor einem Café auf zwei Freunde geschossen haben, mit denen er sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zuvor zerstritten hatte. Einen 30-Jährigen traf er tödlich, ein 35-Jähriger überlebte schwer verletzt.

Tat zugegeben

Der Angeklagte hatte die Schüsse vor Gericht zugegeben. Diese habe er seinen Angaben nach aber nur abgefeuert, weil er gedacht habe, die anderen beiden seien bewaffnet gewesen. Die Tat auf einer belebten Straße hatte in Nürnberg für große Verunsicherung gesorgt, weil der Verdächtige direkt danach untergetaucht war. Drei Monate später nahm ihn ein Spezialeinsatzkommando im italienischen Rimini fest.

Am Dienstag sollten außerdem die Anwältinnen und Anwälte der Nebenklage ihre Plädoyers halten. Die drei Verteidiger des Angeklagten sollten voraussichtlich erst am nächsten Verhandlungstag am 13. Mai plädieren.