Tote Frau in Schweinauer Wohnung: Mann bestreitet Mord

11.10.2016, 13:51 Uhr
Der Angeklagte beim Prozessauftakt in Nürnberg.

© Michael Matejka Der Angeklagte beim Prozessauftakt in Nürnberg.

Rückblick: Im Dezmeber hatten Arbeitskollegen die Polizei verständigt, weil die 31-Jährige mehrere Tage nicht zum Dienst erschienen war. Berufsfeuerwehr und Polizei öffneten daraufhin die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Hinteren Marktstraße im Nürnberger Stadtteil Schweinau. Dort fanden sie die tote Bewohnerin, die nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft fast 14 Tage unentdeckt in der Wohnung gelegen hatte.

Die Ermittler gingen von einem Gewaltverbrechen aus und nahmen den Lebensgefährten der Getöteten ins Visier. Er wurde einige Tage später in der Nürnberger Innenstadt festgenommen und saß seitdem in Untersuchungshaft.

Zum Prozessauftakt bestritt der Mann am Dienstag die Tat. Vor Gericht erklärte er, seine Partnerin habe sich bereits einige Zeit vor dem Verbrechen von ihm getrennt. Er habe aber übergangsweise noch bei ihr gewohnt, während er bereits auf Wohnungssuche gewesen sei. Auch habe er sich bereits um eine neue Partnerin bemüht. 

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine Ex-Freundin heimtückisch ermordet zu haben. Er soll der arglos im Bett liegenden Frau mit einem scharfen Messer die Kehle durchgeschnitten haben. Der  Angeklagte soll außerdem über 40 Mal ohne Führerschein hinter dem Steuer gesessen haben. Die Fahrten ohne Führerschein gab er zu. 

Bei der Entdeckung der Leiche stießen die Beamten im Flur der Wohnung auf eine geöffnete Geldkassette und auf dem Boden herumliegende Münzen, was auf einen Raubmord hindeuten könnte. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt dies jedoch. Nach ihrer Überzeugung hat der Angeklagte den Gelddiebstahl inszeniert, um die Ermittler auf eine falsche Spur zu führen.

Der Angeklagte beim Prozessauftakt in Nürnberg.

Der Angeklagte beim Prozessauftakt in Nürnberg. © News5

Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth hat für den Prozess sechs Verhandlungstage bis zum 20. Oktober angesetzt.

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