Aus den Partnerorten St. Junien und Zukowo

Über 1300 Kilometer nach Wendelstein geradelt

26.8.2021, 21:20 Uhr

Die 37 Radler aus Frankreich und Polen sind in Wendelstein angekommen. Sie feiern zusammen mit dem Markt Wendelstein das 20-jährige Jubiläum der trikommunalen Partnerschaft. An dieser Partnerschaft beteiligt sind der Markt Wendelstein sowie St. Junien/Frankreich und Zukow/Polen.

Die Radler sammelten sich bei der Wendelsteiner Haustechnik-Firma Gienger & Funk, bevor sie im Konvoi zum Rathauspark fuhren, wo sie mit gut zwei Stunden Verspätung eintrafen. Bei der G&F-Schwesterfirma in Danzig hatten sich 2018 die Wendelsteiner Radler versammelt, bevor sie in Zukowo einfuhren. Die Firma ist einer der Hauptsponsoren der Radler.

"Radlertreffen"

Offiziell war vom „Radlertreffen zum 20-jährigen Jubiläum der trikommunalen Partnerschaft“ die Rede. Die Partnerschaft der drei Gemeinde besteht seit 2001. Eigentlich war zum 20. Geburtstag der Partnerschaft ein größeres Fest geplant gewesen, doch wegen Corona fiel es kleiner aus. Die Partner aus St. Junien und Zukow wollten bereits 2020 nach Wendelstein radeln, doch Corona ließ auch das nicht zu. Die „großen“ Jubiläumsfeierlichkeiten werden im August 2022 nachgeholt.

37 Radsportbegeisterte aus beiden Orten haben die Strapazen der jeweils über 1300 Kilometer Anreise mit Fahrrädern auf sich genommen. Dabei war die Teilnahme ungleich verteilt. 27 Franzosen machten sich auf den Weg nach Wendelstein, zehn Radler aus Zukowo kamen ihnen aus Polen entgegen. Die Radler aus St. Junien bewältigten die Distanz in zehn Tagen, die Radfahrer aus Zukowo fuhren elf Tage lang. Allerdings fuhren die Franzosen mit Rennrädern oder mit Strom-Unterstützung. Auch die Wendelsteiner waren damals elf Tage mit Fahrrädern unterwegs, und zwar sowohl nach St. Junien als auch nach Zukowo.

Von Bürgermeistern begleitet

Die Radler aus Polen sind im „Hotel Wendelstein“ untergebracht, von den Franzosen schlafen 13 in Gastfamilien, die übrigen im Hotel Enßer. Die Radler aus Zukowo hatten ihre letzte Übernachtung in Bayreuth gehabt, die Radfahrer aus St. Junien begannen ihre letzte Etappe in Künzelsau. Sie legten in Ansbach noch einen Zwischenstopp ein und wurden im Bezirksrathaus empfangen. Der Bezirk Mittelfranken pflegt eine triregionale Partnerschaft, und zwar mit dem Limousin/Frankreich und dem Bezirk Pommern/Polen. St. Junien liegt im Limousin, Zukowo im Pommern. Wendelsteins Bürgermeister Werner Langhans empfing die Radler aus Frankreich ebenfalls in Ansbach und radelte von Ansbach bis Wendelstein mit. Zweiter Bürgermeister Willibald Milde kam den Radlern aus Zukowo gleichfalls entgegen und radelte ab Schnaittach mit ihnen bis Wendelstein.

Überschattet wurde die Radtour durch einen Unfall, den der Franzose Didier Roy hatte. Bei einem Sturz verletzte er sich so sehr an der Hüfte, dass es für ihn mit dem Radfahren vorbei war. Er kam zum Empfang im Wendelsteiner Rathauspark mit einer Krücke. Die Knochenabsplitterung kann nicht operiert werden. Sie muss von selber heilen. Dies bedeutet für den sportlichen Mann sechs Wochen Zwangspause.

Von Wendelsteiner Radlern empfangen

Die Radfahrer wurden in Wendelstein empfangen von den Wendelsteiner Radlern, die damals in St. Junien und Zukowo waren. Das letzte Stück Weg geleiteten die Zweiradfahrer zwei Feuerwehr-Autos - eines vorne, das andere hinten – zum Ziel. Im Rathauspark wurden sie empfangen mit Musik der Wenden-Gugge. Auch die Gastgeber-Familien waren anwesend.

Bei den Radlern aus Polen war Tomasz Szymkowiak dabei. Er war die gesamte Strecke mitgeradelt. Bürgermeister Wojciech Kankowski kam mit dem Auto nach Deutschland; er begleitete die Radler lediglich auf der letzten Etappe mit dem Rad. Bei den Gästen aus St. Junien fuhren der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Jean-Claude Bernard und dessen Ehefrau Evelyne mit. Auch der Stellvertretende Bürgermeister St. Juniens, Philippe Gandois aus St. Junien war im Tross der Radler dabei.

Altbürgermeister Kelsch war dabei

Bernard und Szymkowiak hatten die Tour aus ihren Heimatorten nach Wendelstein organisiert. Die Partnerschaftsbeauftragte Doris Neugebauer und die Partnerschaftsfreunde des Wendelsteiner Heimatvereins hatten bei der Organisation des Radlertreffens mitgewirkt. Altbürgermeister Wolfgang Kelsch und seine Gattin Grit waren ebenfalls anwesend. Kelsch hatte vor 20 Jahren die trikommunale Partnerschaft ins Leben gerufen.

Während bei der Ankunft der Radler aus St. Junien und Zukow noch die Sonne lachte, zwang bald ein Regenguss alle in die beiden Zelte im Rathauspark. Je Zelt waren wegen Corona 50 Gäste zugelassen, an einer Biertisch-Garnitur durften lediglich vier Personen sitzen.

Partnerschaft-Trikots für Bürgermeister

Beim Empfang der Gäste hieß Wendelsteins Bürgermeister Werner Langhans alle willkommen zum „Radlertreffen“. Die Menschen in den drei Gemeinden würden seit 2001 einen kleinen, aber wertvollen Beitrag leisten, damit sich Europa näher komme, sagte das Gemeindeoberhaupt. Das Fundament, das damals von den Bürgermeistern Bogdan Lapa aus Zukowo und Pierre Allard aus St. Junien gelegt wurde, habe sich als sehr stabil erwiesen. Er überreichte seinen beiden Bürgermeister-Kollegen Partnerschaft-Trikots. "Wir wollen auch in Zukunft verlässlicher Partner in Europa sein", versicherte er.

Die beiden Organisatoren der Radtouren, Jean-Claude Bernard und Tomasz Szymkowiak sowie Doris Neugebauer erhielten jeweils einen mit fränkischen Spezialitäten gefüllten Wendelstein-Teller. Die Gäste aus St. Junien und Zukowo sowie die Gastgeber aus Wendelstein bekamen jeweils einen Wendelstein-Schirm und eine Partnerschaftstasche mit Inhalt. In seiner Rede stellte Bürgermeister Werner Langhans auch die druckfrische dreisprachige Broschüre über die drei Partnergemeinden vor.

"Lang lebe unsere Partnerschaft"

Er schloss seine Rede mit „Lange lebe unsere Partnerschaft“, was er auch auf Französisch und Polnisch sagte.

Keine Kommentare